Rofo 2010; 182 - VO201_1
DOI: 10.1055/s-0030-1252536

Multiple Sklerose bei 3T: diagnostischer Gewinn durch Subtraktionsaufnahmen

S Langner 1, K Bock 1, S Otto 1, A Dressel 2, N Hosten 1, M Kirsch 1
  • 1Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Greifswald
  • 2Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Klinik für Neurologie, Greifswald

Ziele: Für die Diagnostik und Therapie der Multiplen Sklerose (MS) ist der Nachweis von kontrastmittelaufnehmenden (Gd+) Läsionen von entscheidender Bedeutung. Ziel unserer Studie war es, die Bedeutung subtrahierter kontrastverstärkter MR-Bilder für den Nachweis Gd+ Läsionen bei 3T unter Verwendung einer 32 Kanal Kopfspule zu evaluieren. Methode:Über einen Zeitraum von 12 Monaten wurden 108 Patienten (82 Frauen; mittleres Alter 39±12,83a) mit einer gesicherten Multiplen Sklerose eingeschlossen. Alle Patienten erhielten ein initiales MRT und eine Nachuntersuchung nach 3 Monaten. Alle Untersuchungen erfolgten bei 3T (Magnetom Verio, Siemens) unter Verwendung einer 32 Kanal-Kopfspule. Bei allen Patienten wurden native axiale T1w fl3d-Sequenz, axiale T2w TSE Sequenz sowie 5 Minuten nach KM T1w fl3d-Sequenz akquiriert. Die nativen Bilddaten wurden von den kontrastverstärkten Daten subtrahiert. Die Befundung erfolgte durch 2 Neuroradiologen. Ergebnis: Die T2-Läsionslast betrug 12,91±5,15 Läsionen. In den konventionellen kontrastverstärkten Aufnahmen fanden sich bei 13 Patienten insgesamt 38 Gd+ Läsionen (MW 2,92±2,10). In den subtrahierten Bildern fanden sich bei 20 Patienten insgesamt 97 Läsionen (p<0.05). Bei 7 dieser Patienten fanden sich 14 Gd+ Herde, die sich in den unsubtrahierten Bildern nicht nachweisen ließen (p<0.05) bei guter Interobservervariabilität (κ=0,83). Bei 10 Patienten fanden sich 31 zusätzliche Gd+ Herde und bei 3 Patienten kam es zu einer Größenzunahme der Gd+ Läsionen. Schlussfolgerung: Subtrahierte kontrastmittelverstärkte T1w-Aufnahmen im Rahmen der MS-Diagnostik gehen bei 3T unter Verwendung einer 32 Kanal-Kopfspule mit einer 1.5-fach erhöhten Detektionsrate Gd+ Läsionen einher und einer 2.6-fach erhöhtem Nachweis Gd+ Läsionen einher.

Korrespondierender Autor: Langner S

Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Ferdinand-Sauerbruch-Str. 1, 17489 Greifswald

E-Mail: soenke.langner@uni-greifswald.de