Rofo 2010; 182 - VO103_4
DOI: 10.1055/s-0030-1252526

Diagnostischer Benefit der 131-I-SPECT/CT gegenüber der 131-I-Szintigraphie bei der Bildgebung von Patienten mit differenziertem Schilddrüsenkarzinom

C Mikat 1, T Heusner 1, C Boy 2, C Gajewski 2, S Müller 2, A Bockisch 2, G Antoch 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Universitätsklinikum Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen

Ziele: Das Fehlen anatomischer Landmarken kann die Evaluation planarer szintigraphischer Untersuchungen erschweren. Ziel dieser Untersuchung war es zu evaluieren, ob eine posttherapeutisch durchgeführte „Low-Dose“ 131-I-SPECT/CT anatomisch unklare Befunde der planaren 131-I-Szintigraphie klären kann. Methode: Bei 302 Patienten (Durchschnittsalter: 55+/-14 Jahre) mit differenziertem Schilddrüsenkarzinom wurden Ganzkörper-131-I-Szintigraphien zur Detektion lokoregionärer, jodaffiner Tumorreste/Metastasen angefertigt. Sofern die Lokalisation szintigraphischer Befunde unklar war, wurde eine zusätzliche 131-I-SPECT/CT angefertigt. Die Anzahl der SPECT/CT-Untersuchungen, durch die eine anatomisch korrekte Zuordnung erfolgte, wurde dokumentiert. Ergebnis: Bei 47 der 131-I-Szintigraphien war die Lokalisation von insgesamt 57 jodaffinen Befunden unklar, so dass eine 131-I-SPECT/CT angefertigt wurde. 50 der 57 Befunde (88%) konnten mithilfe der SPECT/CT einem Organ anatomisch zugeordnet werden. 20 Läsionen (35%) konnten morphologisch mithilfe der Low-Dose-SPECT/CT vom Parenchym des zugehörigen Organs abgegrenzt werden. 7 szintigraphische Befunde (12%) konnten keinem Organ zugeordnet werden. Schlussfolgerung: Die 131-I-SPECT/CT stellt eine Methode dar, mit deren Hilfe in der überwiegenden Zahl der Fälle Befunde anatomisch lokalisiert werden können, deren Lokalisation in der 131-I-Szintigraphie unklar ist. Daher sollte bei unklaren Befunden in der 131-I-Szintigraphie die 131-I-SPECT/CT zur Läsionslokalisation bei Patienten mit differenziertem Schilddrüsenkarzinom durchgeführt werden.

Korrespondierender Autor: Mikat C

Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstraße 55, 45147 Essen

E-Mail: Christian.Mikat@uk-essen.de