Rofo 2010; 182 - VO102_2
DOI: 10.1055/s-0030-1252520

Diffusionsgewichtete MRT primärer Tumoren der Glandula parotidea: Kann eine höhere b-Wertkombination das diagnostische Potential verbessern?

CR Habermann 1, C Arndt 1, J Graessner 2, F Reitmeier 3, M Jaehne 3, G Adam 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostikzentrum, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 2Siemens Medical, Hamburg
  • 3Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostikzentrum, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Hamburg

Ziele: Das Ziel der Arbeit war es den Einfluss einer unterschiedlicher b-Wertkombinationen auf das diagnostische Potential der echoplanaren diffusionsgewichteten MRT zur Differenzierung primärer Tumoren der Glandula parotidea zu evaluieren. Methode: 149 konsekutive Patienten mit einem klinischen und/oder sonographischem Verdacht auf das Vorliegen eines Parotistumors wurden präoperativ mittels eines MRT unter Einschluss einer echoplanaren diffusionsgewichteten Sequenz untersucht. Die ADC Bilder wurden mit zwei verschiedenen b-Wertkombinationen berechnet (Kombination 1: 0/500/1000 s/mm2, Kombination 2: 500/1000 s/mm2) und mittels manuell platzierter ROI's, die den gesamten Tumor berücksichtigten, von zwei verschiedenen Auswertern vermessen. Ergebnis: Die Übereinstimmung zwischen den Auswertern war hoch (0,98). Bei 129 Patienten konnte histologisch ein primärer Tumor der Ohrspeicheldrüse nachgewiesen werden. Für die Kombination 1 waren die mittleren Werte für die pleomorphen Adenome (2,09×10–3 mm2/s ±0,16) signifikant höher als für alle anderen Entitäten außer dem myoepithelialen Adenom (1,86×10–3 mm2/s ±0,18; p=0,54). Die ermittelten ADC Werte für Warthin Tumore (0.85×10– 3mm2/s ±0.1) waren different von myoepithelialen Adenomen, Lipome und Speichelgangkarzinomen (p<0,001; 0,013; 0,037). Mukoepidermoidkarzinome, Azinuszellkarzinome und Basalzelladenokarzinome konnten mittels der ADC Werte nicht differenziert werden (p=0,094; 0,396; 0,604). Die Kombination 2 der b-Werte führte zu niedrigeren ADC Werten für alle Tumorentitäten und nur das pleomorphe Adenom (1,88×10–3mm2/s ±0,09) und das myoepitheliale Adenom (1,69×10–3mm2/s ±0,11) konnten von allen anderen Entitäten differenziert werden (p=0,03–0,001). Schlussfolgerung: Die diffusionsgewichtete MRT bietet die Möglichkeit der Tumordifferenzierung in der Glandula parotidea, wobei nicht alle Entitäten basierend auf dem ADC Wert differenziert werden können. Eine Erhöhung der b-Werte führt allerdings zu einer Einschränkung des Potentials.

Korrespondierender Autor: Habermann CR

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostikzentrum, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistraße 52, 20246 Hamburg

E-Mail: C.Habermann@uke.uni-hamburg.de