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DOI: 10.1055/s-0030-1252499
Penis, Peniskarzinom: Fallbasierte Darstellungen der möglichkeiten neuer bildgebender Verfahren
Die Diagnostik und Therapie von Peniserkrankungen beinhaltet in seltenen Fällen radiologische Bildgebung und Intervention.
Das häufigste diagnostische Werkzeug ist die Sonographie in Händen des Urologen, abhängig von der klinischen Umgebung und Infrastuktur, auch von Seiten der Radiologie. Mit zunehmender Verbreitung der Dopplersonographie und Anwendung der Magnetresonanztomographie (MRT) hat der Stellenwert der Kavernosographie zur Bildgebung der Corpora cavernosa deutlich abgenommen. Gerade die MRT des Penis und der umgebenden pelvinen Strukturen kann bei komplexen, mittels Sonographie, Endoskopie und konventionellem Röntgen/Durchleuchtung nicht hinreichend zu diagnostizierenden Erkrankungen ein sinnvolles Verfahren sein. Beispiele für mögliche Indikationen sind komplexe Formen kongenitaler Anomalien, komplexe Traumata mit Akut- und Spätfolgen, ausgedehnte inflammatorische Erkrankungen, invasive Tumoren, das Tumorstaging, erektile Dysfunktion und komplexe (postoperative) Veränderungen vor und nach Penisprothesenversorgung. Die Computertomographie wiederum kommt häufiger im Rahmen eines penilen Traumasetting zum Einsatz. Die Positronen Emissions Tomographie, insbesondere als PET-CT gewinnt neben der MRT ebenfalls zunehmend an Stellenwert bei Detektion und Staging des Peniskarzinoms. In seltenen Fällen eines high-flow Priapismus, gefäßbedingter erektiler Dysfunktion oder posttraumatischem Gefäßschaden kann zur Diagnostik die MR-Angiographie, CT-Angiographie, die konventionelle Angiographie und gegebenenfalls eine vaskuläre Intervention indiziert sein.
Lernziele:
Anhand von ausgewählten Beispielen sollen zu den oben erwähnten radiologischen Verfahren die entsprechenden Grundlagen, Indikationen, Durchführungen, Limitationen und aktueller Stellenwert beim Peniskarzinom, erektiler Dysfunktion, peniler Vaskularisation, peniler Inflammation, kongenitaler Anomalie, Penisprothesenversorgung und akuten bzw. chronischem posttraumatischen Veränderungen erörtert werden.
Korrespondierender Autor: Scherr M
Institut für Klinische Radiologie der Universität München – LMU, Standort Innenstadt, Nussbaumstraße 20, 80336 München
E-Mail: michael.scherr@med.uni-muenchen.de