Rofo 2010; 182 - WS105_2
DOI: 10.1055/s-0030-1252421

Physikalische Qualitätssicherung im Deutschen Mammographie Screening

H Lenzen 1, A Sommer 2, R Girnus 2
  • 1Institut für Klinische Radiologie, Medizinische Physik, Münster
  • 2Institut für Klinische Radiologie, Referenzzentrum Mammographie, Münster

Im Rahmen des bundesweit eingeführten Mammographiescreenings wird allen Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren die Möglichkeit einer Vorsorgeuntersuchung gegeben. Da es sich bei den Untersuchten zu 99% um gesunde Frauen handelt, kommen Qualitätssicherung und Strahlenschutz eine besondere Bedeutung zu.

Das Referenzzentrum Münster prüft derzeit 105 Mammographiesysteme. Davon sind 99 digitale und 6 analoge Aufnahmesysteme (48% Flächendetektorsysteme (DR), 44% Speicherfoliensysteme (CR), 2% Scanner (SC) und 6% analoge Systeme). Seit 2007 hat sich der Anteil der Flächendetektorsysteme um 15% erhöht. Der Anteil der analogen Aufnahmesysteme ist stark rückläufig. Für 2010 rechnen wir mit einer kompletten Ablösung der analogen Technik. Da Bildqualität und Dosis immer gemeinsam betrachtet werden müssen wird im Rahmen der Qualitätssicherung für jede Patientenexposition neben den Aufnahmeparametern die Average Glandular Dose (AGD) bestimmt und in Zentralen Datenbanken dokumentiert.

Für die Patientenexpositionen ergibt sich derzeit eine durchschnittliche AGD von 1,51 mGy +/- 0,42 mGy bei einer mittleren Brustdicke von 53,2mm +/-10,4mm. 95% aller Expositionen liegen unterhalb von 2,9 mGy. Insgesamt werden damit die nach EUREF vorgeschlagenen Werte unterschritten.

In der Jahresprüfung wiesen lediglich 14,7% aller Geräte keine Mängel auf. 4,1% haben die Bildanalyse zur Kontrastauflösung nicht bestanden.

Alle Geräte konnten nach Fehlerbehebung wieder im Screening eingesetzt werden.

Die Ergebnisse zeigen, dass die täglichen und monatlichen Qualitätssicherungsmaßnahmen verbessert werden müssen um frühzeitig Fehlern entgegenzutreten. Homogenitätsmessungen werden daher an Bedeutung gewinnen.

Lernziele:

Es soll ein Verständnis für die Prüfbedingungen im deutschen Mammographiescreening vermittelt werden und die Ziele eines Referenzzentrums im Rahmen der Qualitätssicherung beschrieben werden.

Korrespondierender Autor: Lenzen H

Institut für Klinische Radiologie, Medizinische Physik, Albert-Schweitzer-Str. 33, 48129 Münster

E-Mail: lenzenh@uni-muenster.de