Rofo 2010; 182 - RK416_1
DOI: 10.1055/s-0030-1252388

Organspezifische MR-Kontrastmittel

T Bley 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Abteilung für diagnostische und interventionelle Radiologie, Hamburg

Derzeit existieren zwei Klassen von leberspezifischen MR-Kontrastmitteln: Hepatobiliäre KM (Gadolinium-BOPTA, Gadolinium-EOB-DTPA, Mangan-DPDP) werden von den Hepatozyten werden, biliär eliminiert und liefern einen T1-Kontrast Gesundes Lebergewebe erschient in T1 gewichteten Sequenzen signalreich, während Metastasen signalarm bleiben und somit deutlicher hervortreten. Der besondere Vorteil des Gadolinium-EOB-DTPA und Gadolinium-BOPTA liegt in der bimodalen Distribution. Etwa 50% des Gadolinium-EOB-DTPA und etwa 4% Gadolinium-BOPTA werden von Hepatozyten aufgenommen und später biliär eliminiert. In der hepato-biliären Phase ca. 20 bzw. 60 Minuten nach i.v. Applikation dieser beiden Substanzen werden die Gallengänge und Gallenblase visualisiert. Es werden also Informationen über spezifische Kontrastierungsverhalten und auch funktionelle Eigenschaften gewonnen. Superparamagnetische Eisenoxid Nanopartikel (SPIO) werden von den von-Kupffer’sche Sternzellen des RES phagozytiert und liefern hautsächlich einen T2-Kontrast und geringen T1-Kontrast. Die meisten malignen Lebertumore beinhalten keine Zellen des RES und nehmen daher die Eisenpartikel nicht auf. Daraus resultiert ein Kontrast zwischen signalreichem Tumor und signalarmen gesunden Gewebe. Dagegen enthalten Adenome und FNH Zellen des RES und erscheinen in T2 signalabgesenkt. Der größte Nachteil dieser Substanzen liegt in der eher aufwendigen und sehr zeitintensiven Applikation. Derzeit ist auf dem deutschen Markt als einzige Substanz dieser Klasse Ferumoxid erhältlich. Andere Präparate wie z.B. Ferucarbotran sind mittlerweile vom Markt genommen worden.

Bei Einsatz von leberspezifischen Kontrastmitteln konnte gezeigt werden, dass die MRT dem CT insbesondere zur Detektion kleiner Läsionen (<1cm) überlegen ist.

Lernziele:

In diesem Übersichtsreferat wird die Wirkweise der verschiedenen organspezifischen MR-Kontrastmittel erläutert. Die charakteristischen Bildkriterien werden an Hand von Patientenbeispielen demonstriert.

Korrespondierender Autor: Bley T

Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Abteilung für diagnostische und interventionelle Radiologie, Martinistraße 52, 20246 Hamburg

E-Mail: t.bley@uke.de