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DOI: 10.1055/s-0030-1252365
Strahlenschutzempfehlungen und -möglichkeiten
Bei fluoroskopischen Interventionen können lange Untersuchungszeiten und damit auch lange Durchleuchtungszeiten (>1 Std.) auftreten. Meist erfolgt der Eingriff mit einer Kollimation auf ein kleines Zielvolumen. Hierbei können für Patienten und Untersucher signifikante Strahlenexpositionen auftreten, wobei auch lokale Hautschäden bei Patienten beobachtet werden. Die Referenzwerte des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) geben für häufige Untersuchungen, wie PTA und PTCA Dosisflächenprodukte (DFP) und Durchleuchtungszeiten (DL) an, für seltenere Interventionen wird nur ein DFP angegeben. Diese Referenzwerte sollten bei einem größeren Patientenkollektiv nicht überschritten werde, gelten jedoch nicht für einen einzelnen Patienten. Neben einer kritischen Indikationsstellung und hinreichenden Erfahrung des Untersuchers gibt es eine Reihe technischer Möglichkeiten zur Reduktion der Strahlenexposition für Patient und Untersucher. Hierzu zählen u.a. eine genügende Raumgröße, wo möglich die Verwendung von Injektoren, hinreichende Abschirmmaßnahmen, gepulste Durchleuchtung, virtuelle Kollimation, Wechsel des Eintrittsfeldes am Patienten, optimale Projektionsrichtung und neue Detektortechniken (Festkörperdetektoren). Bei optimiertem Einsatz aller Möglichkeiten sind Reduktionen der Exposition von ca. 30%-70% möglich. Ein kostenloses Schulungsprogramm auf CD wird von der EU zur Verfügung gestellt (MARTIR).
Lernziele:
Darstellung des sehr hohen Potentials an technischen und organisatorischen Möglichkeiten zur Dosisreduktion von Patient und Untersucher bei interventionellen Eingriffen.
Erklärung der Referenzwerte des BfS zur Überprüfung der eigenen Praxis.
Aufklärung von Patienten bei dosisintensiven Eingriffen über das mögliche Auftreten von Hautschäden.
Bedeutung von Schulungs- und Trainingsprogrammen.
Korrespondierender Autor: Loose R
Klinikum Nürnberg-Nord, Institut f. Diagnost. u. Intervent. Radiologie, Prof.-Ernst-Nathan-Str. 1, 90419 Nürnberg
E-Mail: loose@klinikum-nuernberg.de