Rofo 2010; 182 - RK311_2
DOI: 10.1055/s-0030-1252316

Pankreasdiagnostik – Stellenwert der Sonographie

D Strobel 1
  • 1Universität Erlangen, Gastroenterologie, Erlangen

Pankreatitis: Die Diagnose erfolg klinisch (Oberbauchschmerzen) und laborchemisch (Lipaseerhöhung). Sonographisch erfolgt der Nachweis einer biliären Ursache der Pankreatitis (Konkrementen im Dct. choledochus) sowie die Erfassung des Schwergrades der Pankreatitis (ödematös, nekrotisierend, Exsudate, Zystenbildung, Abszesdierung). Vaskuläre Komplikationen wie Thrombosen können farbdopplersonographisch nachgewiesen werden. Mittels der Kontrastmittelsonographie können Nekroseareale u.U. besser visualisiert werden. Die Endosonographie kann zum Nachweis präpapillärer Konkremente hilfreich sein.

Pankreasneoplasien: Typisch ist der Nachweis des erweiterten Dct.choledochus und des Dct. Wirsungianus (double duct sign) bei fortgeschrittenen Karzinomen. Ist eine transkutane Oberbauchsonographie nicht aussagekräftig, sollte eine Endosonographie durchgeführt werden. In der Differenzialdiagnose solider Pankreastumore kann mittels der Farb-Dopplersonographie und Kontrastmittelsonographie zwischen hypervaskularisierten Tumoren (z.B. Entzündung, neuroendokrine Tumore) und hypovaskularisierten Tumoren (Adeno-Carcinomen) differenziert werden, allerdings sind überlappende Muster möglich. Bei zystischen Tumore (z.B. IPMN) stellt die Endosonographie das überlegende Verfahren dar, da hier mit der höchsten Ortsauflösung Septierungen und die Zuordnung zum Pankreashauptgang bzw. Nebengängen möglich ist, dies hat prognostische Relevanz.

Lernziele:

Stellenwert der transkutanen Sonographie in der Diagnostik der Pankreatitis und der Pankreasneoplasien.

Stellenwert der transkutanen Farb-Doppleronographie in der Diagnostik der Pankreatitis und der Pankreasneoplasien.

Stellenwert der Kontrastmittelsonographie in der Diagnostik der Pankreatitis und der Pankreasneoplasien.

Stellenwert der interventionellen Sonographie (diagnostische und therapeutische Punktionen) bei der Diagnostik der Pankreatitis und der Pankreasneoplasien.

Korrespondierender Autor: Strobel D

Universität Erlangen, Gastroenterologie, Ulmenweg 18, 91058 Erlangen, Erlangen

E-Mail: deike.strobel@uk-erlangen.de