Rofo 2010; 182 - RK220_3
DOI: 10.1055/s-0030-1252288

Differenzialdiagnosen der Osteonekrose

M Breitenseher 1
  • 1Horn

Die Differenzialdiagnose der Osteonekrose umfasst weitere vaskulär-ischemische Entitäten sowie nicht-ischemische Ursachen. Dazu zählt der Knocheninfarkt, der sich morphologisch unterscheiden lässt. Weiters die Osteochondrosis dissecans, die morphologisch ähnlich erscheint, jedoch klinisch und vom Verteilungsmuster zu diffenzieren ist. Nicht-vaskuläre Ursachen neben der manifesten Osteonekrose, wie ein intraossäres Lipom sind als Raritäten anzusehen. Schwieriger ist die Differenzialdiagnose von frühen Osteonekrosen im Ödemstadium. Mechanische Ursachen wie Trauma, Stressreaktion oder Achsefehler sind auszuscheiden. Reaktive Ursachen wie postoperativ, sonstige Binnengelenkserkrankungen oder ein Osteoidosteom sind zu überlegen. Erst nach deren Ausschluss sind das migrierende Knochenmarködemsyndrom und das vaskulär ischemische Knochenmarködem als Diagnose sehr wahrscheinlich. Zuletzt gilt nach einer längeren Diskussion in der Abgrenzung zur Insuffizienzfraktur die vaskuläre ischemische Komponente als eine sehr wichtige in der Genese eines Morbus Ahlbäck oder ähnlicher Osteonekrosen.

Lernziele:

  • Analyse der morphologischen Zeichen einer Osteonekrose und deren Unterscheidung zu sonstigen Knochen- und Gelenkserkrankungen.

  • Absicherung der Diagnose durch Klinik, Alter und Verteilungsmuster bei unspezifischer Morphologie.

  • Therapeutische Optionen aus der Differenzialdiagnose der Osteonekrosen.

Korrespondierender Autor: Breitenseher M

Spitalgasse 10, A-3580, Horn

E-Mail: martin.breitenseher@horn.lknoe.at