Rofo 2010; 182 - RK218_1
DOI: 10.1055/s-0030-1252280

Die obere Einflussstauung aus Sicht der Strahlentherapie

M Busch 1
  • 1Asklepios Klinik St. Georg, Strahlentherapie, Hamburg

Die obere Einflussstauung gehört zum Symptomenkomplex der mediastinalen Tumoren. Ursache sind Tumoren des Respirations- und Ingestionstrakts, Lymphome, Metastasen und die verschiedensten primären Mediastinaltumoren.

Bei bekanntem Tumorleiden wird die Rezidivdiagnose oder der Progress durch Klinik, Bildgebung und Laborwerte auch ohne Histologie abgesichert. In widersprüchlichen Situationen muss die Diagnose histologisch abgesichert werden.

Im KM-TCT geben die Verteilung der raumfordernden Gewebe und die Art der Obstruktion der Cava sup. Hinweise auf die Grunderkrankung. Bei bisher unbekanntem Krebsleiden muss besonders auf Hinweise für maligne Lymphome geachtet werden; diese Verdachtsdiagnose ist ohne Verzug dem Kliniker zu berichten. Sinn dieser Empfehlung ist es, die Gabe von Kortikoiden zu verhindern, da diese die pathohistologische Diagnostik von Lymphomen erschweren.

Gelegentlich werden Einflussstauungen auch erst im CT anhand typischer Zeichen der KM-Verteilung in den Gefäßen diagnostiziert. Hierbei handelt es sich um langsames Tumorwachstum, leichtere Obstruktionen der V. cava sup. oder um Patienten, die das Geschehen bewusst oder unbewusst verdrängen.

Eine rasche Strahlentherapie kann bei malignen Tumoren mit hoher therapieinduzierter Apoptoserate eine zügige Linderung der Symptome bewirken. Die eingesetzten Einzel- und Gesamtdosen variieren je nach vorhandener Tumorentität. Eine Kontrolle des Ansprechens auf die Therapie mit bildgebenden Verfahren ist meist kurzfristig indiziert, um notwendige therapeutische Veränderungen (z.B. der Fraktionierung der Strahlentherapie) festzulegen.

Lernziele:

  • Die Diagnostik der Einflussstauung als wesentlichen Schritt bei der Entscheidung zur optimalen Therapie erkennen.

  • Die Möglichkeiten und Anforderungen der Strahlentherapie an die Bildgebung begreifen.

  • Die verschiedenen Therapieschemata der Strahlentherpie kennenlernen.

  • Die Wichtigkeit der kurzfristigen Therapiekontrolle nachvollziehen.

Korrespondierender Autor: Busch M

Asklepios Klinik St. Georg, Strahlentherapie, Lohmühlenstr. 5, 20099 Hamburg

E-Mail: m.busch@asklepios.com