Rofo 2010; 182 - RK207_2
DOI: 10.1055/s-0030-1252247

Diagnostik von primären und sekundären Milzerkrankungen

T Helmberger 1
  • 1Klinikum Bogenhausen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, München

Die Milz übernimmt Aufgaben des lymphatischen Systems (Produktion von Lymphozyten, Speicherung von Monozyten) und des hämatopoetischen Systems (Clearance überalteter Erythrozyten). Während sekundäre vaskuläre Veränderungen (Milzinfarkt, Milzarterienaneurysma) noch relativ häufig vorkommen, ist die Milz trotz ihrer komplexen Aufgaben im Vergleich zu anderen Organen nur selten Ziel von Erkrankungen. Differenzialdiagnostisch werden entzündlich/infektiöse Erkrankungen (akute und chronische Splenitis/Perisplenitis bei bakteriellen und viralen Infektionen, Protozoen- und Metazoenbefall), Mitreaktion bei Autoimmunerkrankungen (z.B. systemischer Lupus, rheumatoide Arthitis etc.), benigne Läsionen (Zyste, Hämangiom, (Sinuswandzell-)Angiom, Lymphangiom, Lipom), primäre maligne Tumoren verschiedener Zelllinien (B- und T-Zell Non-Hodgkin Lymphom, M. Hodgkin, Hämangiosarkom, malignes fibröses Histiozytom) und sekundäre maligne Tumoren (Metastasen) sowie der entzündliche Pseudotumor und die sklerosierende angiomatöse noduläre Transformation (SANT) unterschieden.

Die bildgebenden Eigenschaften der meisten dieser Läsionen unterscheiden sich nicht wesentlich von denen an anderer Lokalisation, sodass sich die bildmorphologischen Kriterien von US, CT und MRT auf die entsprechenden Veränderungen an der Milz übertragen lassen.

Lernziele:

  • Patho-anatomische Differenzialdiagnose und klinische Wertigkeit primärer und sekundärer Milzerkrankungen

  • Bild-morphologische Differenzialdiagnose der Milzerkrankungen

Korrespondierender Autor: Helmberger T

Klinikum Bogenhausen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Englschalkinger Str. 77, 81925 München

E-Mail: thomas.helmberger@klinikum-muenchen.de