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DOI: 10.1055/s-0030-1252149
Einsatz von Verschluss-Systemen: Wie kann ich Komplikationen vermeiden und therapieren?
Die höhere Rate an Blutungskomplikationen bei komplexen kardialen Interventionen in Verbindung mit aggressiveren Thrombozytenfunktionshemmern führte in den 90er Jahren zur Entwicklung der ersten arteriellen Verschluss-Systeme. Beim aktiven System Angioseal® gibt es aufgrund des Polymer-Ankers im Gefäß spezifische Komplikationen. Eine Claudicatio/critical limb ischemia (CLI) tritt je nach Studie bis 2,28% auf. Meist erfolgte eine Operation.
Bei uns werden ca. 3500 Angioseal®-Prozeduren/Jahr durchgeführt. Seit 2006 werden alle dadurch bedingten symptomatischen Femoralis-Obstruktionen duplexsonografisch erfasst. Wenn indiziert wird die schonendere interventionelle Therapie ev. mit Stenting der A. femoralis durchgeführt. Alle werden im Langzeitverlauf duplexsonografisch untersucht.
In 3 Jahren gab es bei uns 28 Angioseal®-bedingte Obstruktionen (0,27%). 4 Pat. wurden operiert (0,04%), 4 konservativ behandelt (0,04%) und 20 interventionell (0,2%). Meist war ein Stent erforderlich. Bei 18 Verlaufsuntersuchungen (0,17%) über 3 Monate bis 3 Jahre zeigten sich keine pathologischen Befunde und Stent-Probleme im Bereich der A.femoralis der Leiste.
Die CLI oder Claudicatio intermittens kann Stunden bis Wochen nach Einsatz eines Angioseal®-Verschluss-Systems auftreten. Das Risiko ist gering. Alternativ zur etablierten Operation stehen die konservative und interventionelle Therapie ohne/mit Stent zur Verfügung. Im Langzeitverlauf bis zu 3 Jahren zeigten sich bei uns keine Komplikationen nach Stenting der A. femoralis communis, so dass die interventionelle Therapie einer „Angioseal®-Obstruktion“ eine gute Therapiealternative darstellt.
Lernziele:
Angioseal-Prozedur und was man dabei beachten muss, um Komplikationen zu vermeiden
Wann ein Angioseal-Prozedur zu vermeiden ist
Angioseal-Komplikation im Farbduplex
Therapiealternativen bei Angioseal-bedingter Stenose/Verschluss
Demonstration der interventionellen Therapie
Langzeitverlauf anhand eigener Daten
Korrespondierender Autor: Janicke I
Herzzentrum Duisburg, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Gerrickstr. 21, 47137 Duisburg
E-Mail: ilse.janicke@ejk.de