Rofo 2010; 182 - RKSP213_3
DOI: 10.1055/s-0030-1252149

Einsatz von Verschluss-Systemen: Wie kann ich Komplikationen vermeiden und therapieren?

I Janicke 1, J Arjumand 2, K Chondros 3, W Schöls 3
  • 1Herzzentrum Duisburg, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Duisburg
  • 2Universitätsklinikum Essen, Angiologie, Essen
  • 3Herzzentrum Duisburg, Klinikum Niederrhein

Die höhere Rate an Blutungskomplikationen bei komplexen kardialen Interventionen in Verbindung mit aggressiveren Thrombozytenfunktionshemmern führte in den 90er Jahren zur Entwicklung der ersten arteriellen Verschluss-Systeme. Beim aktiven System Angioseal® gibt es aufgrund des Polymer-Ankers im Gefäß spezifische Komplikationen. Eine Claudicatio/critical limb ischemia (CLI) tritt je nach Studie bis 2,28% auf. Meist erfolgte eine Operation.

Bei uns werden ca. 3500 Angioseal®-Prozeduren/Jahr durchgeführt. Seit 2006 werden alle dadurch bedingten symptomatischen Femoralis-Obstruktionen duplexsonografisch erfasst. Wenn indiziert wird die schonendere interventionelle Therapie ev. mit Stenting der A. femoralis durchgeführt. Alle werden im Langzeitverlauf duplexsonografisch untersucht.

In 3 Jahren gab es bei uns 28 Angioseal®-bedingte Obstruktionen (0,27%). 4 Pat. wurden operiert (0,04%), 4 konservativ behandelt (0,04%) und 20 interventionell (0,2%). Meist war ein Stent erforderlich. Bei 18 Verlaufsuntersuchungen (0,17%) über 3 Monate bis 3 Jahre zeigten sich keine pathologischen Befunde und Stent-Probleme im Bereich der A.femoralis der Leiste.

Die CLI oder Claudicatio intermittens kann Stunden bis Wochen nach Einsatz eines Angioseal®-Verschluss-Systems auftreten. Das Risiko ist gering. Alternativ zur etablierten Operation stehen die konservative und interventionelle Therapie ohne/mit Stent zur Verfügung. Im Langzeitverlauf bis zu 3 Jahren zeigten sich bei uns keine Komplikationen nach Stenting der A. femoralis communis, so dass die interventionelle Therapie einer „Angioseal®-Obstruktion“ eine gute Therapiealternative darstellt.

Lernziele:

Angioseal-Prozedur und was man dabei beachten muss, um Komplikationen zu vermeiden

Wann ein Angioseal-Prozedur zu vermeiden ist

Angioseal-Komplikation im Farbduplex

Therapiealternativen bei Angioseal-bedingter Stenose/Verschluss

Demonstration der interventionellen Therapie

Langzeitverlauf anhand eigener Daten

Korrespondierender Autor: Janicke I

Herzzentrum Duisburg, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Gerrickstr. 21, 47137 Duisburg

E-Mail: ilse.janicke@ejk.de