Rofo 2010; 182 - RKSP210_1
DOI: 10.1055/s-0030-1252141

Wann ist die Revaskularisierung der A. carotis interna angezeigt? Die Sichtweise der Neurologie

R Töpper 1
  • 1Asklepios Klinik Harburg, Neurologie, Hamburg

15 bis 20% aller Schlaganfälle sind durch Stenosen der extrakraniellen A. carotis verursacht. In die Entscheidungsprozesse der Behandlung der Carotisstenose (Carotisendarterektomie (CEA) vs. Stent-geschützte Carotisangioplastie (CAS) vs. medikamentös) ist der Neurologe einzubinden. Ebenso sollte für jeden Patienten eine fachneurologische Untersuchung vor und nach dem Eingriff dokumentiert sein, da eine invasive Behandlung nur bei dokumentiert niedriger Komplikationsrate der medikamentösen Behandlung überlegen ist.

Sicher indiziert ist die invasive Behandlung bei hochgradiger symptomatischer Stenose (>70%), wobei der Eingriff bei nicht behinderndem Schlaganfall rasch nach dem ischämischen Ereignis durchgeführt werden sollte. Bei asymptomatischen Carotisstenosen ist die Risikoreduktion durch die CEA geringer. Ob die CAS ein geeignete Behandlung der asymptomatischen Carotisstenose ist und der medikamentösen Prophylaxe (Thrombozytenaggregationshemmer, Behandlung der vaskulären Risikofaktoren) überlegen ist, muss durch derzeit laufende Studien (z.B. SPACE2) geklärt werden.

Lernziele:

Kriterien für die Unterscheidung symptomatische vs. asymptomatische Carotisstenose, Indikationen für die invasive Behandlung der Carotisstenose, Übersicht über aktuelle Studien

Korrespondierender Autor: Töpper R

Asklepios Klinik Harburg, Neurologie, Eissendorfer Pferdeweg 52, 21075 Hamburg

E-Mail: r.toepper@asklepios.com