Rofo 2010; 182 - RKSP202_1
DOI: 10.1055/s-0030-1252129

Stent und Stentgrafts bei langstreckigen Verschlüssen der A. femoralis superficialis sowie der A. poplitea

S Müller-Hülsbeck 1
  • 1Diagnostische u. Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie, Ev.-Luth. Diakonissenanstalt zu Flensburg, Flensburg

Derzeit befindet sich nur ein einziger Stentgraft auf dem Markt, welcher aus einem Nitinol-Skelett besteht und mit einer ePTFE-Membran ausgekleidet ist. Die potentiellen Vorteile des endoluminalen Bypasses gegenüber der herkömmlichen Stentimplantation liegen darin, dass das Einwachsen von Gewebe verhindert und Wandunregelmäßigkeiten wie Ulcerationen, Dissektionen und Defekte überdeckt werden. Mitte der 90er Jahre wurde dieses Konzept erstmals angewendet, um zum Beispiel Poplitealaneurysmata auszuschalten. Die damals verwendeten dacronummantelten Prothesen stehen dem Anwender schon lange nicht mehr zur Verfügung. Der endoluminale Bypass soll aber auch für die Primärbehandlung der pAVK indiziert sein, insbesondere bei diffusen und langstreckigen Läsionen der AFS und eine Offenheit unabhängig von der Läsionslänge gewährleisten. Die mittlere Offenheitsrate nach einem Jahr primär beträgt im Mittel 84% und ist somit dem chirurgischen Venenbypass enbenbürtig. Insgesamt ist die Stentgraft-Implantation allerdings nicht sehr verbreitet, dies mag an den hohen Kosten der Grafts liegen. Eine bioaktive Oberfläche (soll eine Antithrombogenität des Grafts-Materials langfristig erhalten. Dies soll im Rahmen einer multizentrischen Studie randomisiert vergleichend gegen einen nicht ummantelten selbstexpandierenden Stent evaluiert werden.

Vor- und Nachteile des Konzeptes des endoluminalen Bypasses sollen differenziert durchleuchtet werden und dem etablierten Verfahren der herkömmlichen Stent-Implantation sowie der supragenualen Bypassanlage gegenübergestellt werden.

Lernziele:

  • Wann PTA, wann Stent, wann Stent-graft

  • Darlegung aktueller Studienergebnisse zu Stent und Stent-graft bei längerstreckigen Verschlüssen der femoropoplitealen Strombahn

  • Erfassung der Kostendeckung für die Behandlung längerstreckiger Verschlüsse der femoropoplitealen Strombahn mit Stent und Stent-graft

Korrespondierender Autor: Müller-Hülsbeck S

Diagnostische u. Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie, Ev.-Luth. Diakonissenanstalt zu Flensburg, Knuthstraße 1, 24939 Flensburg

E-Mail: muehue@diako.de