Pneumologie 2010; 64 - P170
DOI: 10.1055/s-0030-1251383

Mediastinale Lymphknotentuberkulose bei einer 24-jährigen Afrikanerin – Diagnosesicherung mittels EBUS-TBNA

R Suchy 1, J Gebauer 1, M Pfeifer 1
  • 1Klinik Donaustauf

Hintergrund: Bei der Lymphknotentuberkulose handelt es sich um die häufigste Form der extrapulmonalen Tuberkulose, welche in den Industrieländern 10–20%, in den Entwicklungsländern bis zu 30% der Erkrankungen an Tuberkulose ausmacht.

Kasuistik: Eine 24-jährige Afrikanerin entwickelte im Januar 2009 erstmals Schluckbeschwerden, wobei im weiteren Verlauf eine ÖGD veranlasst wurde, die unauffällig war. Im Röntgen-Thorax war eine rechtshiläre Lymphknotenvergrößerung auffällig, weshalb die Einweisung in das Heimatkrankenhaus erfolgte. Dort wurde wegen Ausbildung einer typischen Appendizitissymptomatik eine Appendektomie durchgeführt, wobei sich das histologische Bild einer ulcero-phlegmonösen Appendizitis zeigte. Die histologische Aufarbeitung eines mesenterialen Lymphknotens war vereinbar mit dem Vorliegen einer intestinalen Yersinose, wobei der Keimnachweis negativ blieb. In einem CT-Thorax ergaben sich paraösophageal bis zu 2cm, infracarinal bis zu 3cm vergrößerte Lymphknoten. Eine EUS-FNA-Untersuchung ergab keinen wegweisenden Befund und man ging von entzündlich reaktiv vergrößerten Lymphknoten im Rahmen der vermuteten Yersinose aus, weshalb eine antibiotische Therapie mit Amoxicillin/Clavulansäure und in der Folge mit Ciprofloxacin erfolgte.

Wegen zunehmenden Schluckbeschwerden wurde die Patientin im April 2009 in unsere Klinik eingewiesen. Mittels EBUS-TBNA aus den subcarinalen Lymphknoten konnte die Diagnose einer mediastinalen Lymphknotentuberkulose gestellt werden: Zytologisch eitrige Lymphadenitis, kein Nachweis säurefester Stäbchen, jedoch TB-PCR positiv, in der Folge kultureller Nachweis von Mycobacterium tuberculosis ohne Nachweis von Resistenzen. Die Behandlung wurde in üblicher Weise mit INH, RMP, EMB und PZA begonnen.

Schlussfolgerung: Für die Diagnose ist das daran denken entscheidend. Wichtig ist die bakteriologische bzw. zytologische Sicherung, die in diesem Fall mittels EBUS-TBNA möglich war.