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DOI: 10.1055/s-0030-1251335
6 Minuten Gehtest bei Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie: Belastungsuntersuchung bei der Diagnosestellung und im Verlauf.
Einleitung: Die ambulant erworbene Pneumonie (CAP) ist eine häufige Erkrankung, die nicht nur ältere, sondern auch viele junge, im Arbeitsverhältnis stehende Menschen betrifft. In früheren Untersuchungen wurde bei einem erheblichen Teil der Patienten mit CAP eine lange Persistenz der Pneumonie-assoziierten Symptome und der Infiltrate im Röntgenbild beschrieben. Bis jetzt ist unklar, wie beruflich belastete Patienten durch eine stationär behandelte CAP bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit bei Wiederaufnahme der Arbeit beeinträchtigt sind.
Methoden: Es wurden stationär behandelte berufstätige Patienten <65 Jahre mit einer CAP bei Diagnosestellung kurz vor der Entlassung, nach Wiederaufnahme der Arbeit, sowie nach Ablauf von 6 Wochen untersucht. Als Belastungstest wurde der leicht durchführbare 6-Minuten-Gehtest gewählt und mit dem klinischen Befund, der Spirometrie, der Blutgasanalyse sowie dem St. George's Respiratory Questionnaire (SGRQ) verglichen.
Ergebnisse: Die bis jetzt untersuchten 15 Patienten waren im Durchschnitt 42±10 Jahre alt, wurden 7±2 Tage im Krankenhaus behandelt und waren 22±8 Tage arbeitsunfähig. Im Belastungstest wurde bei Diagnosestellung eine durchschnittliche Gehstrecke von 395±158 Metern zurückgelegt. Diese konnte während des stationären Aufenthaltes signifikant (p=0,03) auf 531±87m, zum Zeitpunkt der Arbeitsaufnahme auf 578±97m und nach 6 Wochen auf 619±70m gesteigert werden. Ebenfalls besserten sich die FEV1, der PaO2, die klinischen Symptome, sowie der SGRQ im Verlauf.
Diskussion: Die Gehstrecke nahm während des stationären Aufenthaltes am stärksten zu. Nachfolgend kam es bis zur Wiederaufnahme der Arbeit und nach weiteren 6 Wochen zu einer stetigen weiteren Zunahme der Gehstrecke. Die Untersuchung belegt, dass es nach einer CAP zu einer protrahierten Zunahme der körperlichen Leistungsfähigkeit über mehrere Wochen kommt.