Pneumologie 2010; 64 - P421
DOI: 10.1055/s-0030-1251317

Detektion von pathologischen Atemmustern bei Zwerchfellparese und neuromuskulären Erkrankungen mittels optoelektronischer Plethysmografie (OEP)

B Weingard 1, H Wilkens 1, Y Ploner 1, GW Sybrecht 1
  • 1Universitätsklinikum des Saarlandes Innere Medizin V

Einleitung: Ziel dieser Studie war die Detektion von pathologischen Atemmustern, insbesondere die Asymmetrie und Asynchronie des Thoraxvolumen bei Zwerchfellparese mittels optoelektronischer Plethysmografie (OEP). Die Ausdehnung vom gesamten Thorax, dessen rechter und linker Seite und einzelner Kompartimente wurden ermittelt und miteinander verglichen.

Methodik: 8 Patienten (58,0±11,31 Jahre, 7M ,1 F) mit einseitiger Zwerchfellähmung (6 idiopatisch, 2 posttraumatisch) und 1 Patient (72 Jahre, M) mit neuromuskulärer Erkrankung wurden in Ruhe und unter stufenweise zunehmender Belastung mittels Fahrrad-Ergometer untersucht. Es wurden nicht nur die gesamten Volumina: Vrcp (pulmonary rib cage), Vrca (abdominal rib cage) und Vab (Abdomen), sondern auch deren rechts- und linksseitigen Kompartimente (Vrcp,R and Vrcp,L; Vrca,R und Vrca,L; Vab,R and Vab,L) durch OEP ermittelt.

Ergebnisse: Bei der Atmung in Ruhe zeigte sich bei Patienten mit einseitiger Zwerchfellähmung in allen 3 Kompartimenten eine synchrone Ausdehnung zwischen rechter und linker Seite, mit einer leichten Dominanz der Ausdehnung des Abdomen in der intakten Seite. Bei Belastung waren Vrca,R und Vrca,L phasenverschoben mit inspiratorischem Paradox auf der gelähmten Seite. Die Ausdehnung von rechter und linker Seite des Abdomens waren in Phase. Beim Patienten mit neuromuskulärer Erkrankung konnten besondere pathologische Atemmuster mittels OEP dokumentiert werden (s. Abb.).

OEP Messung eines Patienten mit neuromuskulärer Erkrankung

Schlussfolgerung: Das Vorliegen der Asymmetrie zwischen intakten und gelähmten Kompartimenten bei Zwerchfellähmung hat beim Einatmen einen sehr starken Einfluss auf die Ausdehnung des Thorax unter Belastung. Es konnte gezeigt werden, dass Asymmetrie und Asynchronie der Thoraxwand-Ausdehnung (in Ruhe und bei Belastung) durch diese nichtinvasive Technik dargestellt werden können, insbesondere auch pathologische Atemmuster bei neuromuskulären Erkrankungen.