Eine pulmonale Hypertonie (PH) besteht nach Definition ab einem pulmonal-arteriellen Mitteldruck (mPAP) über 25mm Hg. Bei Verdacht auf PH erfolgt eine Echokardiografie mit Abschätzung des systolischen pulmonal-arteriellen Druckes (sPAP). Bei sPAP >35mm Hg, erfolgt ein Rechtsherzkatheter (RHK) zur Messung des mPAP. Es gibt Hinweise, auch echokardiographisch den mPAP quantitativ über die Accelerationszeit (AT) des Ausflussprofils über der Pulmonalklappe (PK) oder über die Refluxgeschwindigkeit bei eventuell vorliegender Pulmonalklappeninsuffizienz (PI) abschätzen zu können. Die Häufigkeit einer PI ist unklar, untersuchte Kollektive sind klein.
Wir stellen einen Vergleich von Daten aus Echokardiografie und RHK zur Abschätzung des mPAP vor.
Untersucht wurden 40 Patienten mit Verdacht auf PH mittels Echokardiografie und RHK. Die Echokardiografie wurde entweder in der parasternalen kurzen Achse, im gekippten apicalen 4-Kammerblick oder von subcostal durchgeführt. Die Messung des Vorwärtsflusses über der PK erfolgte im pw-Doppler-Mode bei einer Registriergeschwindigkeit von 100mm/s, die Darstellung einer PI erfolgte im cw-Doppler-Modus. Die Auswertung erfolgte bettseitig und in einer Offline-Analyse. Ein RHK erfolgte bei allen 40 Patienten bei klinischer Indikation.
36% aller Patienten hatten eine PI. 40% der Patienten mit PH hatten eine PI.
Die Korrelation des über PI abgeschätzten mPAP mit dem mPAP aus der RHK-Messung ist nur bei sauberem PI-Profil gut. Saubere PI-Profile fanden sich in nur 30% der PH-Patienten. 12,5% aller Patienten zeigte ein auswertbares PV-Flussprofil. Die Korrelation des über AT bettseitig abgeschätzten mPAP war mit R 2 0,5048 schlecht, offline ergaben sich mit R2 0,6885 zufriedenstellende Werte.
Die echokardiographische Abschäzung des mPAP über eine PI gelingt gut, eine PI liegt aber nur in 40% vor. Die quantitative Abschätzung des mPAP über die AT ist kritisch zu bewerten und ersetzt nicht den Rechtsherzkatheter.