Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0030-1251297
Rauchfreier Start ins Berufsleben
Einleitung: Bei steigender Prävalenz tabakassoziierter Erkrankungen stellen rauchende Jugendliche eine besondere Risikogruppe dar. Durch die Gesetze zum Nichtraucherschutz ist die Gesamtzahl rauchender Jugendlicher zwar rückläufig, es bestehen jedoch soziale Unterschiede. Untere Bildungsschichten zeigen einen steigenden Rauchkonsum, sind allerdings als Zielgruppe in den bisherigen Settings für Präventionsmaßnahmen nicht berücksichtigt. Ziel der Studie war daher von Hauptschülern, die eine Berufsausbildung beginnen, das Wissen zum Thema Rauchen zu erfassen und eine Verhaltensänderung zu erreichen, um damit den Rauchkonsum einzuschränken. Methodik: In Kooperation mit der Berufsschule Oldenburg/Holstein wurden Berufsschüler aus den Bereichen Friseurhandwerk, KFZ-Mechatroniker, Einzelhandel sowie Gesundheit und Ernährung während ihres ersten Ausbildungsjahres in ein Präventionskonzept eingeschlossen und geschult. An 4 Messzeitpunkten (MZP) wurde ihr Wissen, Gesundheitsbewusstsein und Rauchverhalten mit einem standardisierten Fragebogen erfasst. Ergebnisse: Von 121 befragten Schülern lagen zu allen MZP Daten von 71 Schülern vor. Es bestanden zum MZP1 erhebliche Wissensdefizite in allen Schulungsinhalten. Durch die Schulung konnte ein Zugewinn an Wissen und eine Erweiterung des Gesundheitsbewusstseins erlangt werden. Die Bereitschaft des Rauchverzichts und die Anzahl der Ausstiegsversuche sind gestiegen. 1 Schüler stellte allerdings nur das Rauchen komplett ein, die Zahl der insgesamt gerauchten Zigaretten war rückläufig. Schlussfolgerungen: Das Schulungskonzept für Berufsschüler ist ein richtiger Ansatzpunkt, um die vernachlässigte Zielgruppe der Jugendlichen mit niedrigem Bildungsstand zu erreichen. Mit diesem Konzept können erste Verhaltensänderungen erzielt werden. Es bedarf jedoch einer längerfristigen Unterstützung, um beständige Erfolge zu erreichen. Das vorgestellte Konzept besitzt sowohl gesundheitspolitische als auch gesundheitsökonomische Relevanz.