Pneumologie 2010; 64 - V38
DOI: 10.1055/s-0030-1251273

Pleurodese oder Dauerdrainage – was macht Sinn?

S Luplow 1, J Böttger 1, G Leschber 1
  • 1Helios Klinikum Bad Saarow, Evangelische Lungenklinik Berlin

Fragestellung: Der maligne Pleuraerguss ist die häufigste Ergussform ab dem 60. Lebensjahr und stellt bei etwa jedem dritten metastasierten Tumorpatienten eine klinisch wirksame Komplikation dar. Die Talkumpleurodese stellt unbestritten die beste Therapie zur Vermeidung rezidivierender Ergüsse dar. Die Vorstellung der Patienten zur Pleurodese erfolgt relativ spät, der Allgemeinzustand ist bereits kritisch. Wann sollte man dem Patienten von einer Pleurodese abraten? Wann macht eine Dauerdrainage Sinn? Wie lange überleben die Patienten damit?

Methoden: In der Thoraxchirurgie der Evangelischen Lungenklinik wurden seit 2001 jahrliche 50–100 videothorakoskopische Talkumpleurodesen durchgeführt. Die Sterblichkeit lag bei 8 Prozent. Seit 2007 haben wir alternativ die Dauerdrainage angeboten. 2007 wurden 12, 2008 21 und 2009 bisher 10 Dauerdrainagen implantiert. Den Patienten wurde eine Sedierung/Narkose und vor allem die induzierte Pleuritis erspart, der Eingriff in Lokalanästhesie wurde ausnahmslos sehr gut toleriert.

Ergebnisse: In den vergangenen 3 Jahren wurden in der Evangelischen Lungenklinik 43 Patienten aufgrund eines rezidivierenden malignen Pleuraergusses mit einer Dauerdrainage anstatt einer Pleurodese versorgt und nachbeobachtet. Die durchschnittliche Überlebenszeit vom Zeitpunkt der Drainageanlage bis zum Todeszeitpunkt lag im Wochenbereich. Die Toleranz gegenüber der Drainage sowie die Versorgung zu Hause waren sehr gut.

Fragestellung: Der maligne Pleuraerguss ist die häufigste Ergussform ab dem 60. Lebensjahr und stellt bei etwa jedem dritten metastasierten Tumorpatienten eine klinisch wirksame Komplikation dar. Die Talkumpleurodese stellt unbestritten die beste Therapie zur Vermeidung rezidivierender Ergüsse dar. Die Vorstellung der Patienten zur Pleurodese erfolgt relativ spät, der Allgemeinzustand ist bereits kritisch. Wann sollte man dem Patienten von einer Pleurodese abraten? Wann macht eine Dauerdrainage Sinn? Wie lange überleben die Patienten damit?

Methoden: In der Thoraxchirurgie der Evangelischen Lungenklinik wurden seit 2001 jahrliche 50–100 videothorakoskopische Talkumpleurodesen durchgeführt. Die Sterblichkeit lag bei 8 Prozent. Seit 2007 haben wir alternativ die Dauerdrainage angeboten. 2007 wurden 12, 2008 21 und 2009 bisher 10 Dauerdrainagen implantiert. Den Patienten wurde eine Sedierung/Narkose und vor allem die induzierte Pleuritis erspart, der Eingriff in Lokalanästhesie wurde ausnahmslos sehr gut toleriert.

Ergebnisse: In den vergangenen 3 Jahren wurden in der Evangelischen Lungenklinik 43 Patienten aufgrund eines rezidivierenden malignen Pleuraergusses mit einer Dauerdrainage anstatt einer Pleurodese versorgt und nachbeobachtet. Die durchschnittliche Überlebenszeit vom Zeitpunkt der Drainageanlage bis zum Todeszeitpunkt lag im Wochenbereich. Die Toleranz gegenüber der Drainage sowie die Versorgung zu Hause waren sehr gut.

Schlussfolgerung: Die Indikation zur Anlage einer Dauerdrainage und die Entscheidung gegen eine Pleurodese muss früher und strenger gefasst werden. Bereits ab einem Karnofsky-Index um 60% muss man gemeinsam mit dem Patienten diskutieren, ob eine Pleurodese Sinn macht. Die in der Literatur beschriebene 30-Tage-Letalität nach Pleurodese von bis zu 20% ist inakzeptabel.