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DOI: 10.1055/s-0030-1251228
Husten: eine seltene Differenzialdiagnose
Wir berichten über einen 22-jährigen US-Soldaten, der sich mit Husten, Schüttelfrost und Fieber in unserer Notaufnahme vorstellte. Bis 4 Wochen zuvor befand sich der Patient im Einsatz im Süden von Afghanistan. Eine Malaria-Prophylaxe mit Mefloquin wurde nach Angaben des Patienten eingenommen. Der körperliche Untersuchungsbefund war bis auf einen Status febrilis mit
40,4°C altersentsprechend unauffällig. Radiomorphologisch zeigte sich in der Thoraxübersicht ein Normalbefund. Laborchemisch waren die Akute-Phase-Proteine mäßiggradig erhöht. Es zeigte sich eine hochgradige Thrombozytopenie mit 43.000/µl. In der Blutkultur fand sich kein Keimwachstum. Der Influenza-Schnelltest verlief negativ. Unter der Annahme einer interstitiellen Lungenerkrankung wurde ein HRCT-Thorax angefertigt. Dieses ergab ebenfalls einen unauffälligen Befund. Sonographisch fand sich eine leichtgradige Splenomegalie. Unter kalkulierter antibiotischer Behandlung mit Amoxicllin/Clavulansäure und Clarithromycin sowie parenteraler Flüssigkeitssubstitution entfieberte der Patient prompt am 2. Behandlungstag. Allerdings kam es am 3. Behandlungstag zu erneutem Schüttelfrost mit Fieber um 40°C. Unter der Verdachtsdiagnose einer Malaria tertiana wurde ein Malaria-Schnelltest veranlasst. Dieser war postiv. Im Blutausstrich konnte Plasmodium vivax identifiziert werden. Nach Gabe von Chloroquin entfieberte der Patient prompt und nachhaltig. Die Thrombocytenzahl normalisierte sich. Nach Ausschluss eines Glukose-6-Phosphatdehydrogenasemangels wurde zur Rezidivprophylaxe mit Primaquin therapiert.
Die Malaria ist eine Differenzialdiagnose beim Vorliegen des Symptoms Husten. Eine detaillierte Anamnese ist auch bei der Abklärung häufiger Symptome unerlässlich.