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DOI: 10.1055/s-0030-1251225
Eine neue Differenzialdiagnose des PET-positiven Rundherds: die solitäre primär pulmonale Amyloidose
Hintergrund: Ein PET-positiver Rundherd ist zwar bis zum Beweis des Gegenteils malignomverdächtig, die Differenzialdiagnose schließt jedoch auch entzündliche Prozesse ein.
Kasuistik: Bei einem 80-jährigen klinisch gesunden Mann, der zuletzt vor 50 Jahren geraucht hatte, wurde als Zufallsbefund ein solitärer 3 c m großer Rundherd im rechten Oberlappen entdeckt. Die präoperative Abklärung erfolgte 60 Min. nach intravenöser Injektion von 300 MBq F-18-Fluorodesoxyglucose (FDG) mit einem Siemens Biograph16 PET/CT-Hybrid-Gerät unter Standardbedingungen. Die CT-Untersuchung erfolgte nach i.v.-Kontrastmittelgabe in der venösen Phase (90 Sek. p.i.). Die FDG-PET-Untersuchung zeigte eine deutliche isolierte und fokale Anreicherung des Tracers mit einem maximalen Standard-Uptake-Value (SUV) von 6,6 in Projektion auf die Raumforderung bei unauffälliger Darstellung des Mediastinums und des gesamten übrigen Untersuchungsgebietes. Bei unsicherem Schnellschnitt erfolgte die diagnostische Oberlappenresektion mit Lymphadenektomie. Die endgültige histologische Aufarbeitung zeigte eine noduläre AL-Amyloidose lambda-Leichtkette.
Schlussfolgerung: Die Liste der Differenzialdiagnosen des PET-positiven Rundherds wird mit dieser weltweiten Erstbeschreibung des Anreicherungsverhaltens einer organlimitierten pulmonalen Amyloidose um eine weitere Entität ergänzt.