Pneumologie 2010; 64 - P430
DOI: 10.1055/s-0030-1251190

Transtracheale Sauerstofftherapie (SCOOP) bei COPD und Lungenfibrose als Bridging zur Lungentransplantation

A Krill 1, H Wilkens 1, A Gröschel 1, GW Sybrecht 1
  • 1UKS Homburg, Innere Medizin V

Einleitung: Bei Patienten mit chronischem respiratorischem Versagen auf der Warteliste zur Lungentransplantation sind u.a. die Langzeitsauerstofftherapie, die nicht invasive Beatmung und ggf. Tracheotomie mit invasiver Beatmung Maßnahmen zur Überbrückung bis zur Transplantation. Die transtracheale Sauerstofftherapie (TTO) kann als Verfahren mit relativ geringer Invasivität alternativ zur konventionellen Langzeitsauerstofftherapie über Nasensonde (LTOT/NS) angewandt werden. Die TTO bewirkt im Vergleich zur LTOT/NS höhere Sauerstoffkonzentationen und begünstigt die CO2-Elimination.

Patienten: Wir versorgten zwischen 1997 und 2009 53 Patienten mit einer TTO. Hierunter befanden sich 17 zur Lungentransplantation gelistete Patienten. Hauptindikation war die alveoläre Hypoventilation mit Hypoxämie und Hyperkapnie bei Patienten mit COPD/Lungenemphysem (n=9) und Lungenfibrose (n=8).

Ergebnisse: Die TTO konnte bei allen Patienten als risikoarmes Verfahren angelegt werden und wurde gut toleriert. Durch Verminderung des Totraums und Erreichen effektiverer Sauerstoff-Konzentrationen zeigte sich unter TTO im Vergleich zur LTOT/NS eine deutliche Reduktion der benötigten Sauerstoff-Flussrate, bei einigen Patienten ließ sich der Grad der Hyperkapnie verbessern. Die körperliche Belastbarkeit war ebenfalls gebessert.

Schlussfolgerung: Durch die TTO kann bei Patienten mit schwerer chronischer Hypoxämie alternativ zur konventionellen LTOT/NS eine verbesserte Oxygenierung, eine Verminderung des Sauerstoffbedarfs und hierdurch eine Erhöhung des Mobilitätsradius erreicht werden. Dies erlaubt die effektivere Durchführung körperlicher Trainingsprogramme zum Aufbau der Atemmuskulatur mit konsekutiver Verbesserung der Morbidität. Die TTO bietet somit im Vergleich zur LTOT/NS entscheidende Vorteile und ist insbesondere durch die Verbesserung der Belastungskapazität auch als Bridging zur Lungentransplantation geeignet.