Einleitung: Die Alveolarproteinose (AP) ist ein Füllungssyndrom mit Akkumulation von Phospholipiden
und Lipoproteinen in den Alveolen. Die therapeutische Ganzlungenlavage(GLL) (TL) ist
unverändert die Behandlungsmethode der Wahl. Seit 2004 wenden wir eine modifizierte
Technik an mit manueller Beatmung nach 20 Litern Spülvolumen, um die Proteine besser
zu mobilisieren und die Effektivität zu steigern.
Patienten und Methode: In den letzten 30 Jahren wurden in unserer Klinik 62 Patienten mit AP behandelt und
insgesamt 250 GLL durchgeführt. Die Proteinkonzentration wurde mittels eins Spektrophotometers
(Koneilab/Finland) in jedem Liter der gewonnenen Spülflussigkeit gemessen. Die alte
Technik wurde bei 105 GLL angewendet, die neue bei 55 GLL.
Ergebnisse: Mit der neuen Technik (N) wurde im Vergleich mit der alten Technik (A) mit höheren
Flüssigkeitsvolumina gespült (N: 37±12 L vs. A: 21±8 L, p<0,001). Die anfängliche
Proteinkonzentration zeigte keinen Unterschied zwischen den beiden Kohorten (N: 8,1g/L
vs. A: 7,7g/L; p=0,7). Nach Anwendung der neuen Technik war die Proteinkonzentration
im letzten Liter niedriger als mit der alten Technik (N: 224±253mg/L vs. A: 627±976mg/L,
p=0,003). Mit der neuen Technik wurden mehr Proteine entfernt als mit der alten Technik
(N: 148±757g vs. A: 46±65g; p=0,057). Die anfängliche Proteinkonzentration zeigte
eine Korrelation mit der Vitalkapazität (VK) (Pearson k=-0,3, p=0,033), mit Serum-LDH
(Pearson k=0,83, p=0,001) und mit KL-6 in der Spülflussigkeit (rho=0,5, p=0,02).
Schlussfolgerungen: Die Ambubeutel-Ventilation während der GLL-Prozedur erlaubt in einer Sitzung eine
größere Proteinmenge aus der Lunge zu entfernen und somit die Lunge stärker zu reinigen.
Ob dies langfristig die Remissionsrate beeinflusst, bleibt abzuwarten.