Pneumologie 2010; 64 - PTV346
DOI: 10.1055/s-0030-1251087

Effekte eines 3-wöchigen ambulanten Trainingsprogramms für Patienten mit stabiler COPD im GOLD-Stadium II-IV

S Teschler 1, J Steier 1, A van Gestel 2, T Hillmann 1, H Teschler 1, L Freitag 1
  • 1Ruhrlandklinik Essen
  • 2Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaft (ZHAW)

Hintergrund: Die Trainingstherapie hat sich als wichtige evidenzbasierte Maßnahme im Management der COPD etabliert. Fragestellung: Ziel dieser Studie war die Abschätzung der Effekte einer 3-wöchigen ambulanten Trainingstherapie unter Supervision durch Atmungstherapeuten bei Patienten mit stabiler COPD (GOLD II-IV) auf Lungenfunktion, Belastungskapazität und Lebensqualität. Methoden: 40 Patienten mit COPD (GOLD II-IV; 12Männer, 28 Frauen; Alter 64,7±8,6 Jahren; FEV1 44,7±17,9%Soll) wurden in eine Interventions- oder Kontrollgruppe randomisiert. Probanden der Interventionsgruppe absolvierten ein ambulantes hochdosiertes gerätegestütztes Kraft- und Ausdauertraining an 3 Tagen der Woche über 90 Minuten in 3 aufeinander folgenden Wochen. In der Kontrollgruppe nahmen Probanden einmal wöchentlich an den Aktivitäten einer Lungensportgruppe teil. Wöchentlich wurden Lungenfunktion, Belastungskapazität (6M GT) und Lebensqualität (SF36, CRQ) sowie zu Beginn und Ende der Studie BNP und CRP gemessen. Ergebnisse: Die Interventionsgruppe erreichte eine Zunahme der 6M GT von 431±124m auf 476±127m (p<0,001). Es fanden sich Verbesserungen der psychischen (p<0,04) und körperlichen (p<0,01) Summenscores im SF36 und der Domänen Atemnot (0,02), Krankheitsbewältigung (p<0,03) und Stimmungslage (p=0,0001) im CRQ-Fragebogen. Es gab keine Veränderung in den Parametern der Lungenfunktion oder Atemnot gemäß Borg-Skala (=n.s.). In der Kontrollgruppe zeigten sich insgesamt keine signifikanten Änderungen. Schlussfolgerung: Bei Patienten mit stabiler COPD (GOLD II-IV) werden durch ein 3-wöchiges ambulantes Training Verbesserungen der Belastungskapazität und Lebensqualität erreicht. Auch Patienten mit schwergradiger COPD (GOLD IV) profitieren von ambulantem Kraft- und Ausdauertraining unter Supervision.

Sebastian Teschler
geb. am 17.10.1980 in Kirchen (Sieg)

Lebenslauf

Schulbildung:

06/1997

Fachoberschulreife (Mittlere Reife)

06/2000

Allgemeine Hochschulreife (Abitur)

Zivildienst

2000–2001

Fachklinik Rhein/Ruhr, Essen-Kettwig

Studium:

2001–2005

Fachhochschulstudium für Physiotherapie an der Europa-Fachhochschule Fresenius, Deutschland / Hogeschool van Utrecht, Holland

07/2005

Bewilligung zum akademischen Grad „Bachelor of Health“

2006–2007

Berufsbegleitendes Studium für Physiotherapie an der Philipps-Universität Marburg

09/2007

Bewilligung zum akademischen Grad „Master of Science in Physiotherapy“

08/2009

Promotion zum Dr. rer. medic. an der Universität Duisburg-Essen

10/2009

Anerkennung der Bezeichnung „Atmungstherapeut (DGP)“

Berufliche Tätigkeit:

2005–2007

Studienbegleitende Tätigkeit als Physiotherapeut in der Abteilung für respiratorische Therapie der Hochgebirgsklinik Davos, Schweiz

2007–2009

Wissenschaftlicher Mitarbeiter der AG Pneumologie Ruhrlandklinik, Ruhrlandklinik Essen, Westdeutsches Lungenzentrum, Deutschland

seit 2010

Geschäftsführer und leitender Physiotherapeut der Atmungsreha Essen GmbH, ambulantes pneumologisches Rehabilitations- und Trainingszentrum (i.G.), Deutschland

Mitglied folgender Fachgesellschaften:

Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP)

Österreichische Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP)

Deutsche Atemwegsliga e.V.

Deutscher Verband für Physiotherapie - Zentralverband der Physiotherapeuten/ Krankengymnasten e.V. (ZVK)

Dr. rer. medic. Sebastian Teschler

Physiotherapeut, Atmungstherapeut (DGP)

Geschäftsführer Atmungsreha Essen GmbH

Ambulantes Rehabilitations- und Trainingszentrum (i.G.)

Am Handelshof 1

D-45127 Essen

s.teschler@atmungsreha-essen.de