Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0030-1251035
Molekulare Charakterisierung der IgE-Antwort bei Kindern mit allergischem Asthma bronchiale
Hintergrund: Allergisches Asthma bronchiale ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter. Obwohl IgE ein zentrales Effektormolekül in der allergischen Erkrankung ist, wird der Mechanismus der IgE-Antwort immer noch kontrovers diskutiert.
Fragestellung: Ziel unserer Untersuchung war es zu klären, ob IgE im Rahmen einer klassischen Antigen-abhängigen Immunantwort, einer Superantigen-Antwort oder einer polyklonalen B-Zell-Proliferation entsteht.
Methoden: Mit Hilfe einer neuen hochempfindlichen reversen Transkriptase-PCR-Methode haben wir aus dem Blut von 13 Kindern mit allergischem Asthma bronchiale selektiv die Transkripte der schweren Immunglobulin-Kette von IgE-produzierenden B-Zellen amplifiziert und sequenziert. Wir haben 1366 funktionelle Sequenzen erhoben und mit IgM-Transkripten derselben Kinder verglichen.
Ergebnisse: Die somatische Mutationsrate war bei IgE-Transkripten signifikant höher als bei IgM (72‰ vs. 21‰; p<0,001). Somit ist eine polyklonale, ungerichtete Immunantwort unwahrscheinlich. IgE Transkripte wiesen wesentlich häufiger Anzeichen der klassischen Antigen-abhängigen Selektion auf als IgM-Transkripte (16% vs. 9%, p<0,01). Im Gegensatz zu mehreren neueren Studien, die allerdings wesentlich weniger Transkripte untersuchten, fanden wir keine bevorzugte Nutzung einzelner Variable-Gen-Segmente in den IgE-Transkripten. Dies spricht gegen eine Superantigen-artige Immunantwort.
Schussfolgerung: Wir schlussfolgern daraus, dass die IgE-Antwort bei Kindern mit allergischem Asthma bronchiale alle Anzeichen einer klassischen Antigen-abhängigen Immunantwort aufweist. Diese Untersuchung bietet Referenzdaten für die bessere Charakterisierung von immunmodulierenden Therapien wie der Anti-IgE-Therapie oder der spezifischen Immuntherapie.