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DOI: 10.1055/s-0030-1249479
Mikroinzisionale Kataraktchirurgie: Schon heute die bessere Alternative zur Minischnitt-Chirurgie?
Fragestellung: Die mikroinzisionale Kataraktchirurgie (MICS) soll eine Operation durch weniger als 2mm Schnittweite ermöglichen. Postuliert werden Vorteile bei Deformationsstabilität und Hornhautkurvaturveränderung. Es stellt sich jedoch die Frage, ob diese präsumptiven Vorteile praktisch relevant und nicht durch Abstriche wird. Methodik: Es werden der tatsächliche Einfluss der Inzisionsweite auf Deformationsstabilität und Hornhautkurvatur analysiert und rezente Mikrophakoemulsifikationstechniken, sowie Mikroinzisionslinsen im Hinblick auf Implantierbarkeit, Kapselsackstabilität, und Nachstarverhalten untersucht. Resultate: Mit geeignetem Instrumentar und entsprechenden Fluidics eine hocheffiziente und sichere Emulsifikation durch Inzisionen von nur 1.4mm möglich ist. Linsen erfordern je nach Design (Offenschlingen-/Flanschendesign) bei geeigneter Schnitttechnik Inzisionsweiten von 1,8 bis 1,5mm. Mit zunehmender Breite der Haptikanbindung steigt die Nachstarrate signifikant an. Schlussfolgerung: Die Mikrophakoemulsifikation ist ausgereift und als infusionsassistiere koaxiale „Hybrid“-Technik den gängigen Emulsifikationtechniken ebenbürtig. MICS-Linsen hingegen weisen zumeist ein Monoblocdesign auf, was infolge des Barriereverlustes entlang der breiten Haptikanbindungsstellen die Nachstarbildung deutlich erhöht und bei gewissen Modellen auch die Kapselsackstabilität beeinträchtigt.