Rofo 2010; 182(3): 215
DOI: 10.1055/s-0030-1248993
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Mamma-MRT – Hilfreich bei unklaren Mammografiebefunden

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Publication Date:
24 February 2010 (online)

 

Die Mammografie ist zwar das primäre bildgebende Verfahren für die Frühdiagnose von Brustkrebs, hat aber eine begrenzte Sensitivität und Spezifität. Moy et al. überprüften, ob die Mamma-MRT bei unklaren Fällen weiterhilft. AJR Am J Roentgenol 2009; 193: 986-993

In ihrer Hausdatenbank suchten die Autoren nach allen Fällen von unklaren Mammografien der Jahre 1999 bis 2005, denen sich zur weiteren Abklärung ein MRT mit einem 1,5-T-Gerät anschloss. Alle Mammografien und eventuelle vorhandene Ultraschalluntersuchungen wurden retrospektiv erneut begutachtet, ebenso die MRT-Aufnahmen. Dabei galten die MRT-Befunde als normal, wenn sich im aufgrund der Mammografie verdächtigen Areal kein, ein homogenes oder ein gepunktetes Enhancement zeigte, ansonsten als suspekt.

Von insgesamt 80 526 Mammografien erfüllten 115 (0,14 %) die Einschlusskriterien. Die zweifelhaften Befunde waren vor allem Asymmetrien und Architekturstörungen. In 100 Fällen (87 %) zeigte sich im MRT kein korrespondierendes Korrelat; die in der Mammografie aufgefallenen Areale wurden Summationsartefakten und normalem fibroglandulärem Gewebe zugeschrieben. Die MRT deckte 33 suspekte Läsionen auf, von denen 15 mit der Mammografie korrelierten und 18 Zufallsbefunde waren. Von den 15 Läsionen waren 6 hoch suspekt und erwiesen sich histologisch als maligne, die anderen 9 zeigten nach chirurgischer Exzision einen benignen Befund. Von den 18 zufällig entdeckten Läsionen (bei 15 Frauen) waren 14 benigne, 2 erwiesen sich als lobuläre Carzinomata in situ und 2 als atypische duktale Hyperplasien. Die MRT schnitt bei einer Sensitivität von 100 % im Vergleich zur Mammografie besser ab bezüglich Spezifität (91,7 vs. 80,7 %), positivem Vorhersagewert (40 vs. 8,7 %) und Genauigkeit (92,2 vs. 78,3 %).

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