Z Geburtshilfe Neonatol 2010; 214 - V19
DOI: 10.1055/s-0030-1248814

Wie beeinflusst das Operationsverfahren die Rezidivrate bei Neugeborenen mit kongenitaler Zwerchfellhernie?

K Zahn 1, S Maier 1, T Schaible 2, K Reinshagen 1, LM Wessel 1
  • 1UMM Mannheim, Kinderchirurgie, Mannheim, Deutschland
  • 2UMM Mannheim, Kinderintensivstation, Mannheim, Deutschland

Die postnatale Versorgung von Neugeborenen mit kongenitaler Zwerchfellhernie stellt aufgrund hämodynamischer, respiratorischer und operativer Probleme eine interdisziplinäre Herausforderung dar. Das Auftreten eines Zwerchfellhernien-Rezidives ist eine der bedeutendsten chirurgischen Komplikationen nach Zwerchfellrekonstruktion. Die Literaturangaben zur Rezidivrate schwanken je nach Patientenkollektiv zwischen 3,57% und 80%. Im Rahmen dieser prospektiven Studie wurde der Einfluss des Operationsverfahrens auf die Rezidivrate untersucht.

Seit 1998 werden unsere Patienten in einem speziellen Nachsorgeprogramm betreut. Die Datenbank wurde im Hinblick auf die Inzidenz und den Zeitpunkt des Auftretens der Rezidive in Abhängigkeit vom Operationsverfahren analysiert. In diesem Zeitraum wurden vier verschiedene Operationsverfahren angewandt: Primärverschluss (100 Patienten), einfacher Patch (21 Patienten), Patch mit Schürze (12 Patienten) und Kegelpatch (169 Patienten).

Nach Primärverschluss traten 4 Rezidive auf (4%), 9 nach einfachem Patch (43%), 4 nach Patch mit Schürze (33%) und 15 nach Kegelpatch (8,9%). Das Zwerchfellhernienrezidiv wurde in 2/3 der Patienten innerhalb des 1. Lebensjahres diagnostiziert und in 90% innerhalb der ersten zwei Lebensjahre.

Nach operativer Zwerchfellrekonstruktion mit einem einfachen Patch lag die Rezidivrate bei 43%, was sich mit den Literaturangaben deckt. Durch die Verwendung des Kegelpatches konnte die Rezidivrate signifikant um 35% reduziert werden.