Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2010; 17(1): 6-7
DOI: 10.1055/s-0030-1248758
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Publication Date:
19 February 2010 (online)

 

Tollwut-Ausbruch auf Bali

Seit November 2008 versuchen die indonesischen Behörden auf Bali einen Tollwutausbruch einzudämmen, der bisher mindestens 27 Menschenleben gekostet hat. Die Maßnahmen, die ergriffen wurden, um die Zahl der tollwutinfizierten Straßenhunde zu reduzieren, scheinen bisher jedoch wenig effektiv zu sein. So hat sich der Ausbruch innerhalb des vergangenen Jahres von den ursprünglich betroffenen Distrikten Denpasar und Badung auf den ganzen, dicht bevölkerten Osten und Südosten der Insel ausgebreitet. Auch unweit der Tourismusziele im Süden der Insel traten zahlreiche Tollwutfälle auf. Die meisten Todesopfer wurden bisher aus dem Distrikt Tabanan (mindestens 10 Todesfälle) gemeldet.

Die Fallzahlen scheinen ungemindert weiter anzusteigen. Darüber hinaus herrschen anscheinend zeitweise Engpässe in der Verfügbarkeit von Anti-Tollwut-Medikamenten. Dies führt dazu, dass eine postexpositionelle Behandlung nicht mehr gewährleistet werden kann. Reisende, die einen Langzeitaufenthalt auf Bali planen, insbesondere in ländlichen Gebieten, sollten daher eine Tollwutimpfung in Betracht ziehen. Touristen sollten Abstand zu Hunden halten. Doch auch von den überall in den Tempelanlagen verbreiteten Javaneraffen geht eine Gefahr aus.

Abb. 2 Auf Bali leben mehrere 100 000 Hunde. Nur bei etwa einem Drittel davon handelt es sich um Haustiere. Die übrigen sind als streunende Straßenhunde das Hauptproblem des derzeitigen Tollwutausbruchs. Quelle: Miehs, Wikipedia

Quelle: promed

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