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DOI: 10.1055/s-0030-1248465
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Erbliche Tumorerkrankungen – psychosoziale und familiäre Aspekte
Publication History
Publication Date:
31 May 2010 (online)
Zusammenfassung
Mit der Identifizierung einiger Gene für erblich bedingte Brust- und Darmkrebserkrankungen können Angehörige aus Familien mit gehäuften Krebserkrankungen ihren Anlagestatus in Erfahrung bringen. Mit dem Eintritt ins „genetische Zeitalter” stehen Familien vor neuen Aufgaben: Vor dem Hintergrund familiärer Krankheitserfahrungen haben sie komplexe Entscheidungen zu treffen, neue genetische Informationen zu verarbeiten und einen rationalen Umgang mit Bedrohung und Ungewissheit zu finden. Familien profitieren von einem interdisziplinären und familienorientierten präventiven Ansatz, der sowohl medizinisch-genetische als auch psychosoziale und familiäre Aspekte berücksichtigt und in den Prozess der genetischen Beratung und Diagnostik integriert ist. Damit wird es Familien erleichtert, neues genetisches Wissen in ihre familiären Erfahrungen, Modelle und Vermächtnisse zu integrieren. Familien können wirksam unterstützt werden, mit eigenen Ressourcen die vielfältigen Herausforderungen in Zusammenhang mit familiären Krebserkrankungen und der genetischen Diagnostik ohne nachteilige Auswirkungen zu bewältigen. Unter der Voraussetzung interdisziplinärer flankierender Beratung sind keine schwerwiegenden psychischen Reaktionen auf genetische Testergebnisse zu erwarten.
Schlüsselwörter
genetische Beratung - familienorientierte Prävention - erbliche Krebserkrankungen - familiärer Darmkrebs - integriertes Beratungskonzept - Psychoonkologie
Literatur
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Priv.-Doz. Dr. med. Monika Keller
Sektion Psychoonkologie
Klinik für Psychosomatische und Allg. Klinische Medizin
Medizinische Universitätsklinik
Im Neuenheimer Feld 155
69120 Heidelberg
Email: monika.keller@med.uni-heidelberg.de