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DOI: 10.1055/s-0030-1247174
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Coblation-Tonsillektomie - Nachblutungsrate ist abhängig von Lernkurve der Operateure
Publication History
Publication Date:
07 January 2010 (online)
Coblation ist ein elektrochirurgisches Tonsillektomieverfahren, das mit niedrigen Temperaturen (60–70°C) arbeitet. Es bietet seit Ende der 90er-Jahre eine Alternative zur "kalten Dissektion". Zwar verspricht die Methode weniger Nachblutungen, diesbezügliche Literaturangaben sind jedoch uneinheitlich. Eine retrospektive Studie aus Dänemark hat sich erneut mit dieser Problematik befasst. Eur Arch Otorhinolaryngol 2009; 266:1011–1015
C. Heidemann et al. wollten herausfinden, wie häufig es nach Coblation-Tonsillektomie zu Nachblutungen kommt und ob es Risikofaktoren gibt, die das Nachblutungsrisiko beeinflussen. Sie analysierten die Krankenakten von 430 Patienten, darunter 171 Kindern <15 Jahren, die sich im Jahr 2006 an 2 dänischen Kliniken, dem Odense University Hospital (OUH) und dem Svendborg Hospital (SH), einer Tonsillektomie oder Adenotonsillektomie unterzogen hatten. Am SH waren seit 2005 alle Tonsillektomien mittels Coblation erfolgt. Entsprechend gering war die Erfahrung der Operateure zum Zeitpunkt des Studienbeginns (im Schnitt <30 Eingriffe). Indikationen zur Tonsillektomie waren akute oder chronische Tonsillitis, Tonsillenhypertrophie, Peritonsillarabszess oder Verdacht auf Malignität. Als Nachblutung wurden Blutungsereignisse gewertet, die eine erneute stationäre Beobachtung oder Behandlung erforderlich machten (primäre Blutung <24h und sekundäre Blutung >24h nach der Operation).