Ventricular Assist Devices – Mechanische Herzunterstützungssysteme aus radiologischer Sicht

Hintergrund: Mechanische Herzunterstützungssysteme werden zunehmend häufiger sowohl bei Patienten mit akuter kardialer Insuffizienz im Rahmen eines Myokardinfarktes als auch bei Patienten mit chronischer kardialer Insuffizienz im Endstadium (end-stage heart failure) eingesetzt. Die Gründe hierfür liegen in einer Zunahme an Patienten mit fortgeschrittener Herzerkrankung, einer Unterversorgung mit Spenderorganen und in der technischen Weiterentwicklung von ventricular assist devices (VADs). Ziele des Einsatzes von VADs sind die Überbrückung bis zur Genesung, die Überbrückung bis zur Transplantation und die Funktion als letzte Therapieoption. Hierfür stehen sowohl parakorporale als auch intrakorporale Systeme zur Verfügung. Diese können als Unterstützung für den linken Ventrikel (LVAD), den rechten Ventrikel (RVAD) und für beide Ventrikel (BiVAD) dienen. Das Management von VAD-Patienten erfordert eine intensive und engmaschige Betreuung durch die beteiligten Fachrichtungen der Herzchirurgen, Kardiologen, Intensivmediziner und Radiologen. Aus radiologischer Sicht ist die Kenntnis der unterschiedlichen Kanülierungstechniken innerhalb des Herzens und der großen Gefäße sowie die Kenntnis der korrekten Position der Kanülen im Röntgenthorax und in der Computertomografie, insbesondere während des Aufenthaltes des Patienten auf der Intensivstation, von großer Bedeutung. Zentrale Aufgabe des Radiologen ist die Unterstützung des den Patienten betreuenden Kollegen hinsichtlich Detektion von möglichen Komplikationen wie postoperativer Einblutungen, Infektionen und thromboembolischer Ereignisse.

Lernziele: 1. Darstellung der unterschiedlichen ventricular assist device Systeme und ihrer Indikationen. 2. Sensibilisierung des diagnostisch tätigen Radiologen für die typischen Lokalisationen der Kanülen unterschiedlicher ventricular assist device Systeme sowie möglicher Komplikationen.

ventricular assist device (VAD) - akute kardiale Insuffizienz - chronische kardiale Insuffizienz - Röntgenthorax - Computertomografie