Z Gastroenterol 2010; 48 - P3_06
DOI: 10.1055/s-0029-1246478

Das HGF/c-Met System stellt einen wichtigen Faktor der Leberrepopulation nach Hepatozytentransplantation dar

M Kaldenbach 1, DF Tschaharganeh 2, S Erschfeld 3, A Giebeler 1, C Birchmeier 4, C Trautwein 3, KL Streetz 3
  • 1Medizinische Klinik III, Universitätsklinikum Aachen, RWTH Aachen, Aachen
  • 2Institut für Pathologie, Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg
  • 3Medizinische Klinik III Universitätsklinikum Aachen, Aachen
  • 4Max Dellbrück Center für Molekuare Medizin, Berlin

Hintergrund: Die Verwendung von Hepatozyten zur Zelltransplantation stellt eine potentielle Alternative zur Lebertransplantation dar. Ziel unserer Studien ist die Analyse der Rolle von HGF/c-Met in einem in vivo Leberrepopulationssystem.

Methoden: Die Transplantationsversuche wurden mit konditionalen, hepatozytenspezifischen c-Met knockout-Mäusen (c-MetΔhepa) durchgeführt. Die Repopulationsrate wurde anhand der Expression von transgenem humanem alpha1-Antitrypsin (hAAT) gemessen.

Ergebnisse: Nach Konditionierung der Empfängertiere mittels Knochenmarkstransplantation, Retrorsine-Gabe und partieller Hepatektomie kommt es zu einer anhaltenden in vivo Selektion transplantierter Hepatozyten. In c-MetΔhepa Tieren zeigte sich dabei gegenüber WT-Empfängern eine 10-fach vermehrte Repopulationsrate der Spenderzellen (70% Repopulation 12 Wochen nach HT). Im Gegensatz dazu kam es nach Transplantation von c-MetΔhepa Spenderzellen in c-MetΔhepa Empfängerlebern zu keiner Spenderzellselektion und in WT-Empfängern zu einem Abfall der hAAT-Serumwerte unter das Ausgangsniveau. Mittels BrdU-Analysen konnte eine ursächlich gesteigerte Proliferation der transplantierten WT-Spenderhepatozyten nachgewiesen werden. TUNEL-Analysen zeigten eine um 50% erhöhte Anzahl apoptotischer Zellen in c-MetΔhepa gegenüber WT-Empfängern. Zum Zeitpunkt der HT waren weiterhin in c-MetΔhepa Empfängertieren vermehrte Leberumbauzeichen (erhöhte Matrixfärbung mittels Sirius-red und vermehrte Stellat-Zellaktivierung) nachweisbar. Korrespondierend hierzu war die Expression pro-inflammatorischer Zytokine (IL-6, TNF-a) gesteigert.

Schlussfolgerung: Durch Verschiebung der Zellproliferations- und Apoptoserate sowohl in Spender- als auch Empfängerhepatozyten kommt es c-Met-abhängig zu einer relevanten Beeinflussung der Leberrepopulationsrate durch transplantierte Hepatozyten. Damit bietet das HGF/c-Met System einen attraktiven Ansatzpunkt zur therapeutischen Beeinflussung der Hepatozytentransplantation.