Pneumologie 2009; 63 - A22
DOI: 10.1055/s-0029-1243744

Anwendung von Impuls-Oszilloresistometrie-System und Rebreathingverfahren an gesunden Schafen: Vergleich der spirometrischen Basisdaten

A Hildenbrand 1, A Langenberg 1, P Reinhold 1
  • 1Institut für molekulare Pathogenese des Friedrich-Loeffler-Instituts, Jena

Aufgabenstellung: Da das Schaf zu den am häufigsten verwendeten domestizierten Tieren in der experimentellen Pneumologie zählt (z. B. Modelltier für Asthma, ARDS/ALI), sollten nicht-invasive und unter Spontanatmung am wachen Tier anwendbare Verfahren zur Lungenfunktionsdiagnostik an diese Tierart adaptiert werden. Ziel der Studie war es, zunächst die mit verschiedenen Messgeräten erhobenen spirometrischen Basisdaten zu vergleichen.

Tiere und Methodik:Über einen Zeitraum von zehn Wochen wurden 18 klinisch gesunde, trächtige Merinoschafe einmal wöchentlich an zwei Messplätzen lungenfunktionsdiagnostisch untersucht. Dabei kamen an jedem Tier sowohl das Verfahren der Impulsoszilloresistometrie (‘MasterScreen IOS’, JAEGER, Höchberg) als auch die Rebreathingmethode (‘MasterScreen Diffusion-System’, JAEGER, Höchberg) zum Einsatz. Beide Messplätze erfassten mittels Pneumotachografie die spirometrischen Basisparameter Atmungsfrequenz (fR), Atemzugvolumen (VT) und Atemminutenvolumen (Vmin), welche zur vergleichenden Beurteilung einander gegenübergestellt wurden.

Ergebnisse: Die an den verschiedenen Messgeräten ermittelten Kenngrößen der Ventilation unterschieden sich zum Teil signifikant. Im Vergleich zu den am IOS-Messplatz erfassten Atmungsfrequenzen waren die mittels Rebreathingmethode gemessenen fR-Werte im Durchschnitt höher und wiesen eine erheblich größere Streuung auf. Die Mittelwerte der Atemzugvolumina zeigten keine nennenswerten Abweichungen voneinander, allerdings waren die Standardabweichungen der impulsoszilloresistometrisch ermittelten VT-Werte um etwa 14 % kleiner als die am Rebreathing-Messplatz aufgezeichneten. In der Konsequenz unterschieden sich die Atemminutenvolumina, welche entweder aus den Messwerten des IOS- oder Rebreathing-Messplatzes resultierten, um circa 15 % und die dazugehörigen Standardabweichungen um etwa 39 %.

Zusammenfassend konnte eine stabilere Reproduzierbarkeit der spirometrischen Basisdaten, die durch das IOS generiert wurden, konstatiert werden. Die am Rebreathing-Messplatz erfassten Ergebnisse unterlagen einer höheren, methodisch bedingten Streuung.