Pneumologie 2009; 63 - A14
DOI: 10.1055/s-0029-1243736

Reproduzierbarkeit und Korrelation von Spirometrie und Impulsoszillometrie in einer Stichprobe der älteren Bevölkerung

S Karrasch 1, 6, K Ernst 1, 6, J Behr 2, 6, A Bergner 4, 6, RM Huber 4, 6, RA Jörres 5, 6, D Nowak 5, 6, HE Wichmann 2, 6, H Schulz 1, 6
  • 1Institute of Lung Biology and Disease, Helmholtz Zentrum München, Neuherberg/München
  • 2Medizinische Klinik und Poliklinik I, Klinikum der LMU, Großhadern, München
  • 3Institut für Epidemiologie, Helmholtz Zentrum München, Neuherberg/München
  • 4Medizinische Klinik Innenstadt, Klinikum der LMU, München
  • 5Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Klinikum der LMU, München
  • 6Comprehensive Pneumology Center (CPC), Neuherberg/München

Einleitung: Die Spirometrie ist eine pneumologische Standarduntersuchung, verlangt jedoch vom Patienten die Fähigkeit zur adäquaten Durchführung definierter Atemmanöver, insbesondere der forcierten Exspiration. Die Impulsoszillometrie (IOS) stellt demgegenüber nur minimale Anforderungen an die Probandenmitarbeit und kann somit insbesondere für Menschen mit krankheits- oder altersbedingt eingeschränkter Lungenfunktion eine gangbare Alternative sein. Ziel der Studie war, Durchführbarkeit und Aussagefähigkeit beider Methoden vergleichend zu untersuchen.

Methoden: In einer Stichprobe der bayerischen Bevölkerung in der Region Augsburg (KORA; n=461) im Alter zwischen 65 und 90 Jahren wurden Spirometrien sowie impulsoszillometrische Messungen durchgeführt. Die Spirometrie erfolgte unter Verwendung der ATS/ERS Richtlinien (2005), die Ergebnisse wurden basierend auf den Referenzwerten der ERS (1993) berechnet. Die IOS umfasste mindestens 3 akzeptable Messungen über je 30 Sekunden, die Ergebniswerte ergaben sich aus dem arithmetischen Mittel.

Ergebnisse: FVC%Soll lag bei 122,0±22,2 (Mittel±SD) und FEV1%Soll bei 115,9±24,8, das Verhältnis FEV1/FVC lag bei 73,8±8,7%. Für die Resonanzfrequenz ergab sich 17,1±5,0s–1, für X5 –0,15±0,08, für R5 0,37±0,14 und für R10 0,30±0,11 kPa/l/s. Eine schwache, aber signifikante Korrelation zwischen beiden Messverfahren zeigte sich insbesondere für MEF25%Soll und R5, R10 sowie X5. Die Variabilität der Einzelmessungen wurde als Intraklassen-Korrelationskoeffizient berechnet und war 0,792 für X5, 0,824 für R10, 0,837 für R5, 0,849 für R5-R20 sowie 0,786 für MEF25%Soll und 0,977 für FEV1%Soll.

Diskussion: Bei vergleichbarer Durchführbarkeit der Methoden im untersuchten Kollektiv war die IOS der Spirometrie hinsichtlich ihrer Reproduzierbarkeit in mit der Lungenperipherie assoziierten Parametern tendenziell überlegen. Sie stellt ein ergänzendes Verfahren zur Untersuchung älterer Probanden dar, insbesondere wenn spirometrische Manöver nur unzureichend ausgeführt werden können.

Die Studie wurde gefördert durch BMBF-01ET0713 (KORA-Age).