Pneumologie 2009; 63 - A13
DOI: 10.1055/s-0029-1243735

Untersuchungen zur Anwendbarkeit von ausgeatmetem Kohlenmonoxid für die Detektion einer alveolären Entzündung

H Dressel 1, P Fischer 1, D de la Motte 1, D Nowak 1, RA Jörres 1
  • 1Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, LMU München, München

Während die Messung des exhalierten Stickstoffmonoxids bei einer Ausatemrate von 50 mL/s als Indikator einer bronchialen Entzündung mittlerweile etabliert ist, mangelt es weiterhin an einem, in der klinischen Praxis anwendbaren, Marker einer alveolären Entzündung. Potentiell käme die Messung des exhalierten Kohlenmonoxids (CO) als Marker des oxidativen Stress durch seine Beziehung zur Aktivität des Enzyms Hämoxygenase in Frage. Allerdings ist eine derartige Analyse wegen möglicher Einflüsse durch Carboxyhämoglobin (COHb) und inhalative CO-Belastungen erheblich erschwert. Wir untersuchten, ob bei verschiedenen COHb-Konzentrationen individuelle Kennlinien bestimmt werden können, die durch Extrapolation erlauben, eine mögliche lokale CO-Produktion der Lunge vom Beitrag von COHb zu separieren. Hierzu wurde bei 18 Probanden (davon 6 Raucher, 6 Frauen) CO in der Ausatemluft mittels eines Infrarotanalysators (Maihak) sowie mittels eines CO-Monitors (BreathCO) bestimmt. Die Messungen erfolgten für jede Person bei verschiedenen Werten von COHb, entweder nach dem Rauchen von Zigaretten oder nach Durchführung von CO-Diffusionskapazitätsmessungen. Die Beziehung zwischen CO und COHb war linear und wies bei allen Personen praktisch die gleiche Steigung auf (im Mittel±SD 5,3±1,1 ppm CO pro 1% COHb). Die Achsenabschnitte waren verschieden und überwiegend negativ. Daher war in der Regel bei einer extrapolierten COHb-Konzentration von Null der Wert des exhalierten CO, der als Indikator einer lokalen CO-Produktion über COHb hinaus hätte gelten können, negativ. Als Folge fanden sich positive COHb-Werte (Mittel±SD 0,3±0,4% COHb) bei einer exhalierten CO-Konzentration von Null. Somit scheint es nicht möglich zu sein, auf diesem Wege eine mögliche alveoläre CO-Produktion von demjenigen CO zu trennen, das aus dem COHb des Blutes stammt. Andere Ansätze, wie die Messung von Abklingkurven erscheinen für die Praxis impraktikabel. Es bleibt zu klären, ob die positiven Schwellenkonzentrationen von COHb bei einem CO-Wert von Null eine Information über die Lungenbelüftung beinhalten.