Ist die Adaptation eines portablen Spektrometriesystems an das Pferd möglich und sinnvoll?

Einleitung: Die Analyse der Atemluft beim Tierpatienten hat bis heute in der Veterinärmedizin aus verschiedenen Gründen noch keine Verbreitung gefunden. Pilotuntersuchungen aus der Humanmedizin zu verschiedenen diagnostischen Fragestellungen (Schwangerschaftsnachweis, Nachweis von Medikamenten, Nachweis bestimmter Erkrankungen) geben Anlass dazu, die Etablierung neuer diagnostischer Verfahren auf der Grundlage der Analyse der Atemluft in der Veterinärmedizin neu zu überdenken. Da inzwischen verschiedene spektrometrische Messmethoden technisch entsprechend ausgereift und kostenmäßig interessant geworden sind, stellt sich die Frage, ob ein solches System an Tiere adaptierbar und in der Veterinärmedizin nutzbar ist.

Material und Methode: Ein portables Spektrometriesystem (DMS) wurde für die erste Pilotuntersuchung am Pferd verwendet. Das Gerätesystem wurde über eine Atemmaske, ergänzt durch verschiedene Baugruppen (Schläuche, Ventile) an das Tier adaptiert. Die Untersuchungen wurden an trächtigen sowie nicht tragenden Haflingerstuten durchgeführt. Die Prints mit den Resultaten wurden visuell ausgewertet.

Ergebnisse: Es war möglich, reproduzierbare Messungen bei den Pferden durchzuführen. Dabei zeigten sich bereits bei der visuellen Auswertung spezifische Muster. Ob diese mit dem Status hinsichtlich der Trächtigkeit assoziiert sind, ist zu vermuten, muss aber in weiterführenden Untersuchungen noch bestätigt werden.

Diskussion: Gerade beim Nutztier befasst sich der Tierarzt zum großen Teil seiner Arbeitszeit mit gynäkologischer Diagnostik, d.h. Zyklusdiagnostik, Trächtigkeitsdiagnostik. Es wäre interessant, diese körperlich schwere Arbeit durch andere Nachweismethoden, wie z.B. die Atemgasanalyse, zu ersetzen.