Akute und chronische Effekte von Zigarettenrauch auf Inflammationsmarker im Atemwegskondensat bei Rauchern

Hintergrund: Chronisches Zigarettenrauchen verursacht pulmonale Inflammationsreaktionen. Die Effekte des akuten Zigarettenrauchens wurden bislang deutlich seltener untersucht. Die Untersuchung des Atemwegskondensat (EBC) bietet eine nichtinvasive Möglichkeit Veränderungen von Inflammationsmarkern durch akutes und chronisches Zigarettenrauchen abzubilden. Das Ziel dieser Studie ist es zu untersuchen, ob der pH Wert im EBC, die elektronische Leitfähigkeit, Ammonium und Interleukin 8 bei Rauchern im Vergleich zu gesunden Kontrollen und COPDlern beeinflusst wird und welchen Einfluss auf die obigen Inflammationsmarker das Rauchen einer Zigarette hat.

Methoden: Wir schlossen 19 gesunde Nichtraucher als Kontrollen, 29 asymptomatische Raucher und 10 stabile COPDler (GOLD II-III), sowie 10 exazerbierte COPDler ein. Das EBC von 13 asymptomatischen Rauchern wurde zusätzlich vor und nach Rauchen einer Zigarette untersucht. Das EBC wurde mit dem auf –20°C gekühlten RTube durch zehnminütiges ruhiges Atmen gewonnen. Der pH wurde nach Deaeririerung mit Argon bestimmt.

Ergebnisse: Nach dem Rauchen der Zigarette fanden sich keine signifikanten Unterschiede von pH Wert, Ammonium und IL-8 Konzentrationen. Allerdings stieg die Leitfähigkeit signifikant an. Der pH Wert war signifikant erniedrigt in der Gruppe der chronischen Raucher mit mehr als 10 Packungsjahren und erreichte ähnlich niedrige Werte wie in der Gruppe der stabilen COPDler Gold II/III.

Schlussfolgerung: Im EBC sind akute und chronische Veränderungen vom Zigarettenrauchen nachzuweisen. Die gesteigerte Leitfähigkeit nach dem Rauchen einer Zigarette spricht für akute inflammatorische Veränderungen. Der erniedrigte pH Wert in der Gruppe der chronischen Raucher kann durch chronische Inflammationsvorgänge erklärt werden.