Pneumologie 2009; 63 - A1
DOI: 10.1055/s-0029-1243723

Bestimmung des CO2/HCO3–-Puffersystems im Atemkondensat von gesunden Probanden

K Mückenhoff 1, E Marek 1, J Volke 1, W Pohl 1, Y Friz 1, W Marek 1
  • 1Institut für Arbeitsphysiologie, Augusta Kranken Anstalten Bochum

Der pH-Wert ist eine zentrale Messgröße zur biochemischen Beschreibung des Kondensates der Atemluft, die in der Lunge einem durch die alveoläre Ventilation konstant gehaltenen CO2-Druck von 5,3 KPa ausgesetzt ist. Um die Auswirkungen des durch die in vitro-Messung bedingten CO2-Verlustes auf den pH-Wert des Kondensates abschätzen zu können, sollte das CO2/HCO3 --Puffersystem des Atemkondensates quantitativ bestimmt werden. Das Kondensat wurde in beschriebener Technik mit dem Kondenser (Eco Screen I, FILT, Berlin) aus der Atemluft von gesunden Sportlerinnen (7) und Sportlern (9) unter der Bedingung der Ruhe und der körperlichen Belastung (maximal 90% V*O2max) gewonnen und mit einem CO2-O2-Gasgemisch (CO2-Druck: 5,3 KPa) bei 37°C äquilibriert. Die Messungen erfolgten mit einer bei 37°C thermostatisierten pH-Glaselektrode mit einer KCl – Kalomelelektrode (mit einer KCl-Salzbrücke verbunden) sowie einer als CO2-Sensor modifizierten pH-Elektrode (ABL Radiometer, Loeschcke, Sevringhaus).

Die Ergebnisse der Messungen im Atemkondensat sind: CO2=1,19±0,08mmol/l; pH=6,08 ±0,23; HCO3 -=1,0±0,4mmol/l unter Ruhebedingung. Unter der Belastung: CO2=1,22±0,07mmol/l; pH=6,18±0,17; HCO3 -=1,2±0,3mmol/l. Die pH- und CO2-Werte des Atemkondensates, die wir unter streng standardisierten Gas- und Temperaturbedingungen bei gesunden Probanden ermittelt haben, ergeben sich als stabile Werte mit geringer Variabilität. Sie erlauben darüber hinaus die Berechnung des HCO3 -, der Base des CO2/HCO3 --Puffersystems, welche eine weitere biochemische Beschreibungsgröße zur Differenzierung des Beitrags von CO2 und anderen (wenngleich unbekannten) Säuren auf den pH-Wert des Atemkondensates ist.