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DOI: 10.1055/s-0029-1242972
Ophthalmologische Veränderungen bei Multipler Sklerose
Hintergrund: Die Multiple Sklerose ist die häufigste neurologische Erkrankung im jungen Erwachsenalter. Dabei treten verschiedene Symptome ophthalmologischer Art im Verlauf der Erkrankung auf. Hierzu gehören neben der Retrobulbärneuritis das zystoide Makulaödem, die Uveitis intermedia und die Periphlebitis retinae (Rucker Retinopathie). Fallbeschreibung: Wir beobachteten eine Patientin, welche sich erstmals 1999 mit einer Uveitis intermedia bei uns vorstellte. Im weiteren Verlauf traten mehrere Uveitisschübe und eine retinale Periphlebitis auf. Bei positivem Herpes-Titer erfolgte neben einer Kortikoidtherapie eine systemische und lokale Aciclovir-Therapie. Aufgrund auftretender Sensibilitätsstörungen und motorischer Einschränkungen wurde die Patientin in der Klinik für Neurologie vorgestellt, wo eine Encephalomyelitis disseminata diagnostiziert werden konnte. Eine dauerhafte lokale Kortisontherapie führte zu einer Stabilisierung der Uveitis-Symptomatik. Nach Absetzen der Dauerkortisontherapie Ende 2008 bei Sekundärglaukom zeigte sich ein erneuter Uveitis-Schub und im weiteren Verlauf ein zystoides Makulaödem. Zur Reduktion des Makulaödems wurden intravitreale Bevacizumab-Injektionen durchgeführt, welche zu einer Visus-Stabilisierung führten. Zur Prophylaxe weiterer Uveitisschübe erfolgte zuletzt die Einstellung auf eine systemische Ciclosporin-Therapie. Schlussfolgerung: Okuläre Symptome einer Multiplen Sklerose können vor den ersten neurologischen Symptomen auftreten. Die Frequenz der schubweise auftretenden Grunderkrankung spiegelt sich ebenso in dem Verlauf der okulären Veränderungen wieder.