Klin Monbl Augenheilkd 2009; 226 - D21
DOI: 10.1055/s-0029-1242953

Peripherer Morbus Eales

F Scharffetter 1, W Hofmüller 1, W Behrens-Baumann 1
  • 1Universitäts-Augenklinik Magdeburg

Hintergrund: Von der obliterativen Periphlebitis mit retinaler Ischämie und konsekutiver retinaler Neovaskularisation sind meistens sind Männer im 3.–5. Lebensjahrzehnt betroffen. Die Krankheit ist im Mittelmeerraum und in asiatischen Ländern häufiger als in Mitteleuropa. Die Ätiologie ist bisher unbekannt. Diskutiert werden rheologische Störungen und eine Assoziation mit Tuberkuloseinfektionen. Diagnostisch wegweisend sind Netzhautareale mit peripheren Gefäßeinscheidungen in Verbindung mit fehlender Durchblutung der Kapillaren und Neovaskularisationen. Im Verlauf können alle Komplikationen einer ischämischen Retinopathie auftreten. Bei rechtzeitiger Therapie (fokale Laserbehandlung, periphere Kryokoagulation) ist die Visusprognose gut. Kasuistik: Eine 63-jährige Patientin stellte sich bei Sehverschlechterung am rechten Auge mit Sehen von Grauschleiern und zur Abklärung einer subretinalen Raumforderung in der Augenklinik vor. Das Gesichtfeld war am rechten Auge von unten auf 40° eingeschränkt. Funduskopisch zeigte sich am rechten Auge ein prominentes Areal mit harten Exsudaten temporal oben. Fluoreszenzangiographisch konnten beidseits Gefäßabbrüche, Mikroaneurysmata und Neovaskularisationen nachgewiesen werden. Die fokale Laserkoagulation beidseits führte zu einer subjektiven und objektiven Besserung mit Verminderung des Schleiersehens, Reduktion der Exsudationsareale und trockenem fluoreszenzangiographischem Befund. Schlussfolgerung: Bei rechtzeitiger Diagnostik und Therapie ist die Prognose des Morbus Eales gut. Weil es sich um eine generalisierte Gefäßerkrankung handeln könnte, sollte die Beteiligung anderer Organsysteme ausgeschlossen werden und um Rezidive frühzeitig zu erkennen, sollten regelmäßige ophthalmologische Nachkontrollen erfolgen.