Z Gastroenterol 2009; 47 - G27
DOI: 10.1055/s-0029-1242275

Zwei Membranbindungsdomänen von Helicobacter pylori Protein CagA behindern sich gegenseitig in ihrer Wirkung auf polarisierte Epithelzellen

C Pelz 1, C Weiss 1, F Coscia 1, RM Schmid 1, R Vogelmann 1
  • 1II. Medizinische Klinik, Klinikum rechts der Isar, TU München

In epidemiologischen Untersuchungen ist das H. pylori Protein CagA mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Magenkrebs assoziiert. Über die Mechanismen der Krankheitsentstehung ist nur wenig bekannt. Arbeiten zu CagA konzentrieren sich auf seine Auswirkungen auf die Zellphysiologie von Epithelzellen. CagA wird von den Bakterien in die Wirtszelle injiziert und schaltet dort Signalwege an, die bei Krebserkrankungen häufig aktiviert sind. In unserer Arbeit können wir zum ersten Mal zeigen, dass CagA zwei voneinander unabhängige Bindungsdomäne für die Membran von Epithelzellen besitzt. Die beiden Domänen behindern dabei die Wirkung der anderen. Die am N-terminus gelegene Domäne inhibiert die Transformation der Epithelzelle in eine Mesenchym ähnliche Zelle, was durch die Membranbindungsdomäne am C-terminus ausgelöst wird. Weiterhin verringert sie die Transkriptionsaktivität von β-catenin im Zellkern, die bei Tumorerkrankungen eine wichtige Rolle spielt. Mit unserer Arbeit zeigen wir ein neuartiges Prinzip der CagA Wirkung in Epithelzellen. Obwohl wir dabei die Rolle für die Karzinogenese nicht direkt untersucht haben, ist unser Ergebnis wichtig, weil dadurch Arbeiten in der Zukunft auf die Rolle der beiden Domänen bei der Pathogenese von CagA assoziierten Erkrankungen fokussieren können.