Z Gastroenterol 2009; 47 - K25
DOI: 10.1055/s-0029-1242237

Hypertriglyceridämie induzierte Pankreatitis einhergehend mit ketoazidotischem Koma bei Diabetes – ein Fallbericht

C Schlag 1, M Treiber 1, HP Einwächter 1, W Huber 1, RM Schmid 1
  • 1II. Medizinische Klinik, Klinikum rechts der Isar, TU München

Eine Hypertriglyceridämie ist eine seltene Ursache der akuten Pankreatitis. Als Pathomechanismus wird vermutet, dass es durch die Hydrolyse von Triglyceriden durch die Pankreaslipase zur Freisetzung von freien Fettsäuren kommt, welche eine Inflammation in der pankreatischen Azinuszelle hervorrufen. Die genaue Pathophysiologie ist allerdings unverstanden, es existieren keine einheitlichen Therapieempfehlungen. Wir berichten hier über eine 29-jährige Patientin, die sich in einem auswärtigen Krankenhaus auf Grund von gürtelförmigen Oberbauchschmerzen vorstellte In der Vorgeschichte war ein bei rezidivierenden Infekten schlecht kontrollierter Diabestes mellitus und eine Fettstoffwechselstörung bekannt. Im Aufnahmelabor imponierte eine Hypertriglyceridämie mit 8823mg/dl, daneben eine Glucose von 385mg/dl sowie erhöhte Entzündungszeichen (Leukozyten 11,4/nl, CRP19,93mg/dl) und eine Lipase von 266U/l (5facher Normwert). Im weiteren Verlauf entwickelte die Patientin ein intensivpflichtiges ketoacidotisches Koma mit massiver metabolischer Entgleisung. Im CT-Abdomen zeigte sich ein ödematös geschwollenes Pankreas. Wir übernahmen die Patientin zur weiteren Therapie auf unsere Intensivstation: Unter einem Therapie-Regime mit Insulin und Heparin konnte neben einer Blutzuckereinstellung eine rasche Senkung der Triglyceride auf 770mg/dl erzielt werden, auch Lipase und Entzündungswerte zeigten sich rückläufig. Es kam zu einer schnellen klinischen Besserung. Auf die Durchführung einer Plasmapherese konnte verzichtet werden.