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DOI: 10.1055/s-0029-1241683
Fallbericht: Extreme CgA Erhöhung unter einem PPI beeinflusst Nebennierentumordiagnostik
Einleitung: Die Bestimmung von Chromogranin A (CgA)-Spiegeln im Blut kann für das Monitoring von neuroendokrinen Tumoren verwendet werden. CgA kann aber auch bei verschiedenen anderen endokrinen und nicht-endokrinen Erkrankungen erhöht sein.
Methodik: Wir berichten über einen Patienten mit einem zufällig entdeckten Tumor der linken Nebenniere und einem erhöhten CgA-Spiegel. Die Adrenalektomie bestätigte nicht die vermutete Diagnose eines Phäochromozytoms. Postoperativ fiel ein weiterhin erhöhter CgA-Spiegel auf, der die Vermutung eines weiteren neuroendokrinen Tumors nahe legte, welche trotz einer umfangreichen Diagnostik nicht bestätigt werden konnte.
Ergebnis: Schließlich wurde entdeckt, dass eine kontinuierliche Protonenpumpenhemmereinnahme wegen einer Refluxösophagitis einen falsch erhöhten CgA-Spiegel verursacht hatte.
Schlussfolgerung: Bei Patienten mit Protonenpumpenhemmerlangzeittherapie sollte an falsch positiv erhöhte CgA-Spiegel gedacht werden und eine aufwendige Tumordiagnostik erst dann durchgeführt werden, sobald der CgA-Spiegel nach Protonenpumpenhemmerpause noch signifikant erhöht ist. Darüberhinaus sollte CgA nicht als Screening-Parameter verwendet werden, sondern als Marker für das Tumormonitoring nach histologisch gesicherter Diagnose.