Z Gastroenterol 2009; 47 - P439
DOI: 10.1055/s-0029-1241683

Fallbericht: Extreme CgA Erhöhung unter einem PPI beeinflusst Nebennierentumordiagnostik

M Wiedmann 1, 2, J Mössner 2, M Stumvoll 2, D Führer 2
  • 1St. Marien-Krankenhaus-Berlin, Innere I, Berlin, Germany
  • 2Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Germany

Einleitung: Die Bestimmung von Chromogranin A (CgA)-Spiegeln im Blut kann für das Monitoring von neuroendokrinen Tumoren verwendet werden. CgA kann aber auch bei verschiedenen anderen endokrinen und nicht-endokrinen Erkrankungen erhöht sein.

Methodik: Wir berichten über einen Patienten mit einem zufällig entdeckten Tumor der linken Nebenniere und einem erhöhten CgA-Spiegel. Die Adrenalektomie bestätigte nicht die vermutete Diagnose eines Phäochromozytoms. Postoperativ fiel ein weiterhin erhöhter CgA-Spiegel auf, der die Vermutung eines weiteren neuroendokrinen Tumors nahe legte, welche trotz einer umfangreichen Diagnostik nicht bestätigt werden konnte.

Ergebnis: Schließlich wurde entdeckt, dass eine kontinuierliche Protonenpumpenhemmereinnahme wegen einer Refluxösophagitis einen falsch erhöhten CgA-Spiegel verursacht hatte.

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit Protonenpumpenhemmerlangzeittherapie sollte an falsch positiv erhöhte CgA-Spiegel gedacht werden und eine aufwendige Tumordiagnostik erst dann durchgeführt werden, sobald der CgA-Spiegel nach Protonenpumpenhemmerpause noch signifikant erhöht ist. Darüberhinaus sollte CgA nicht als Screening-Parameter verwendet werden, sondern als Marker für das Tumormonitoring nach histologisch gesicherter Diagnose.