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DOI: 10.1055/s-0029-1241523
Erhöhtes Serum-Kreatinin: Marker für Pankreasnekrosen bei akuter Pankreatitis? Ergebnisse einer prospektiven Untersuchung
Einleitung: Ein erhöhtes Serum-Kreatinin gilt bei akuter Pankreatitis (AP) als ungünstiger prognostischer Faktor. Kürzlich wurde ein solcher Wert nach 48h als ein Marker für Pankreasnekrosen (PN) bei AP beschrieben (Am J Gastroenterol 104: 164–170, 2009).
Ziel: Diese Aussage sollte hier überprüft werden.
Methodik: In einer prospektiven multizentrischen Untersuchung zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Leitender Gastroenterologen im Krankenhaus (ALGK) wurden bei 465 Patienten mit einer ersten AP die Ergebnisse des Serum-Kreatinins bei Aufnahme und 24 und 48h danach mit denen einer kontrastmittelverstärkten Computertomografie (CT) verglichen.
Ergebnisse: Die folgende Tabelle 1 gibt die Sensitivität, die Spezifität sowie den positiven und negativen Wert für die Erkennung von Pankreasnekrosen (Balthazar Score >4) bei erhöhtem Serum-Kreatinin an. Unterschiede zwischen den einzelnen Ätiologien der AP (Alkohol, biliär, andere, idiopathisch) bestanden nicht.
Kreatinin normal <2mg/dl |
Sensitivität |
Spezifität |
Positiver prädiktiver Wert |
Negativer prädiktiver Wert |
Aufnahme |
18% |
96% |
44% |
88% |
24h |
14% |
97% |
44% |
87% |
Höchster Wert 24h |
18% |
96% |
41% |
88% |
48h |
16% |
97% |
50% |
88% |
Höchster Wert 48h |
23% |
95% |
41% |
89% |
Schlussfolgerung: Ein erhöhtes Serum-Kreatinin zu irgendeinem Zeitpunkt innerhalb von 48h nach stationärer Aufnahme ist kein Parameter für PN bei einer ersten AP. Bei einem Normalwert ist eine nekrotisierende AP unwahrscheinlich und eine CT zu ihrem Nachweis, außer beim Auftreten von Komplikationen, entbehrlich.