Z Gastroenterol 2009; 47 - P176
DOI: 10.1055/s-0029-1241426

Effekte von STW 5 und seinen Einzelextrakten auf die durch Histamin stimulierte Sauerstoffradikalproduktion des Mäuseileums

K Wald 1, O Kelber 2, D Weiser 2, S Laufer 3, H Heinle 1
  • 1Institut für Physiologie, Tübingen, Germany
  • 2Steigerwald Arzneimittelwerk GmbH, Darmstadt, Germany
  • 3Pharmazeutisches Institut, Tübingen, Germany

STW 5 (Iberogast®) ist eine fixe Mischung aus neun pflanzlichen Extrakten (Anglikawurzel, Bittere Schleifenblume, Kamillenblüten, Kümmelfrüchte, Mariendistelfrüchte, Melissenblätter, Pfefferminzblätter, Schöllkraut, Süßholzwurzel), deren Wirkung beim Reizdarmsyndrom durch klinische Studien gut belegt ist (Madisch et al 2004). Die Ursachen des Reizdarmsyndroms sind nicht eindeutig geklärt, entzündliche Prozesse und oxidativer Stress scheinen jedoch eine Rolle in der Pathogenese zu spielen. In diesem Zusammenhang sollte untersucht werden, in wieweit die an chemischen Modellsystemen bereits gefundenen radikalfangenden Effekte der Extrakte (Germann et al 2006) auch an Darmgewebe gezeigt werden können.

Mittels Luminol-verstärkter Chemilumineszenz konnten wir zunächst zeigen, dass mit Histamin (10–100µM) inkubierte Präparate des terminalen Mäuseileums verstärkt Sauerstoffradikale produzieren. Anschließend wurden die einzelnen Extrakte in verschiedenen Konzentrationen dazugegeben und die Hemmung der Radikalproduktion bestimmt.

Ergebnis der Untersuchungen ist, dass STW 5 und alle Einzelextrakte die Radikalproduktion dosisabhängig unterdrücken können, wobei sich Pfefferminz und Kamille als die wirksamsten, Schleifenblume und Schöllkraut hingegen als die am wenigsten wirksamen Extrakte herausstellten.

Weitere Experimente sollen Aufschluss geben, ob die Effekte der Extrakte auf direkten antioxidativen Eigenschaften oder auf Hemmung der radikalproduzierenden Enzyme/Enzymsysteme beruhen.

Referenzen:

[1] Madisch et al (2004), Aliment Pharmacol Ther; 19: 271–279

[2] Germann et al (2006), Phytomedicine; 13 Supp. V: 45–50