Z Gastroenterol 2009; 47 - P149
DOI: 10.1055/s-0029-1241399

DEGUM-Multizenterstudie zur Kontrastmittelsonografie bei B-Bild-morphologisch unklarer Leberraumforderungen: Wann und warum bleiben einige Läsionen auch nach Kontrastmittelsonografie unklar bzw. werden fehlinterpretiert?

T Bernatik 1, K Seitz 2, W Blank 3, A Schuler 4, CF Dietrich 5, A v Herbay 6, M Friedrich-Rust 7, G Kunze 8, D Becker 9, U Will 10, W Kratzer 11, FW Albert 12, C Pachmann 13, K Dirks 14, D Strobel 1
  • 1Med. Klinik 1 Universität Erlangen, Erlangen, Germany
  • 2Krankenhaus Sigmaringen, Innere Medizin, Sigmaringen, Germany
  • 3Krankenhaus Reutlingen, Reutlingen, Germany
  • 4Helfensteinkliniken, Innere Medizin, Geislingen, Germany
  • 5Krankenhaus Bad Mergentheim, Innere Medizin, Bad Mergentheim, Germany
  • 6Universität Tübingen, Innere Medizin, Tübingen, Germany
  • 7Uniklinik, Innere Medizin, Frankfurt, Germany
  • 8Krankenhaus, Villingen-Schwenningen, Germany
  • 9Krankenhaus, Eckernfoerde, Germany
  • 10Krankenhaus, Gera, Germany
  • 11Universität, Ulm, Germany
  • 12Krankenhaus, Kaiserslautern, Germany
  • 13Israelitisches Krankenhaus, Hamburg, Germany
  • 14Krankenhaus, Stuttgart, Germany

Ziel: Klärung der Problemsituationen der Kontrastmittelsonografie an einem großen multizentrischen Kollektiv.

Methodik: Bei 1349 B-Bild morphologisch unklaren Leberraumforderungen wurde eine Kontrastmittelsonografie (CEUS) nach einem standardisierten Protokoll (Phasen- bzw. Puls-inversionstechnik; niedriger mechanischer Index – MI <0,4; Sonovue Bolus 1,2–4,8ml) mit Dokumentation der hämodynamisch relevanten Perfusionsphasen (früharteriell, arteriell, portal-venös, Spätphase nach 2 Minuten) durchgeführt. Die mittels CEUS gestellten Diagnosen wurden mit der Enddiagnose (Histologie: n=1006; NMR: n=269; CT: n=269– Mehrfachuntersuchung möglich) verglichen.

Ergebnisse: Von den insgesamt 1349 eingeschlossenen Leberläsionen konnten 20 auch nach Ausschöpfen aller zur Verfügung stehenden Ergebnisse nicht geklärt werden (573 benigne und 756 maligne). Mittels CEUS konnten von den 1349 im B-Bild+Duplex unklaren Läsionen 1256 Läsionen mit einer Richtigkeit von 90,3% bezüglich ihrer Dignität beurteilt werden. Die Sensitivität, Spezifität, die positive und negative Vorhersagekraft für maligne Leberläsionen betrugen 95,8%, 83,1%, 88,2% und 93,7%.

Bei 93 Leberläsionen (6,9%) blieb die Diagnose bzw. Dignität auch nach CEUS unklar. Hiervon konnte histologisch bei 86 eine Klärung erzielt werden. Die Ätiologien und Gründe für die unklare CEUS werden erläutert. Nur bei 8 Läsionen war die nach CEUS gestellte Diagnose: „sicher benigne“ falsch. Die potentiellen Ursache für eine falsche Dignitätsbeurteilung (Gerät, Tumorgröße, atyp. Kontrastmittelverhalten...) werden diskutiert.

Schlussfolgerung: Die Kontrastmittelsonografie erwies sich auch in dieser multizentrischen Studie als hervorragende Methode zur Klärung von im B-Bild unklaren Leberläsionen. In Einzelfällen bleibt der Befund auch in der Kontrastmittelsonografie unklar. In der Mehrzahl der Fälle handelte es sich um benigne Läsionen. Nur in wenigen Einzelfällen ist die Diagnose benigne Leberläsion falsch.