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DOI: 10.1055/s-0029-1241220
Endoskopische Therapie von hochgradigen intraepithelialen Neoplasien und Adenofrühkarzinomen im Barrett-Ösophagus bei 1059 Patienten
Hintergrund: Die endoskopische Therapie (ET) von hochgradigen intraepithelialen Neoplasien (HGIN) und Frühkarzinomen im Barrett-Ösophagus (BFK) fand in den letzten Jahren zunehmende Akzeptanz und wird weltweit eingesetzt. Bislang existieren für die ET nur wenige Langzeitdaten an ausreichend großen Patientenkollektiven.
Methode: Patienten mit HGD und BFK wurden prospektiv in unsere Studie eingeschlossen und wurden mittels endoskopischer Resektion (ER) und photodynamischer Therapie mit 5-Aminolävulinsäure (PDT) behandelt. Alle Patienten wurden nach Erreichen der kompletten Resmission (CR) engmaschig nachbeobachtet. Patienten mit Rezidiv bzw. metachroner Neoplasie wurden erneut endoskopisch therapiert. Bei Therapieversagen oder tiefer Submukosainfiltration (T1sm2–3) wurden die Patienten chirurgisch therapiert.
Ergebnisse: Zwischen Oktober 1996 und September 2007 wurden 1059 Patienten (Durchschnittsalter 67,8±SD 10,7 Jahre) mit HGIN (n=107) und BFK (n=951) eingeschlossen und endoskopisch therapiert. Das mediane Follow-up lag bei 56 Monaten. Insgesamt wurden 2142 ER und 140 PDT durchgeführt. Eine CR konnte bei 90,5% (958/1059) erreicht werden (93,5% CR bei Ausschluss von Patienten mit Submukosainfiltration). 30 Patienten sind an nicht-tumorbezogenen Erkrankungen verstorben, bevor eine CR erreicht werden konnte. 65 Patienten (6%) wurden nach der ersten (diagnostischen) ER zur Ösophagektomie überwiesen. Bei 38 Patienten (3,6%) versagte die ET und es wurde ebenfalls eine chirurgische Therapie durchgeführt. Rezidive oder metachrone Läsionen wurden bei 12,9% der Patienten beobachtet (124/958), eine endoskopische Re-Therapie war jedoch bei 101/124 Patienten (81,5%) erfolgreich. Die Rate der Langzeit-CR lag bei 88,3% (90% für HGIN und mukosale BFK). 45 Patienten (4,2%) befinden sich derzeit noch unter Therapie.
Schlussfolgerung: Die vorgelegte Studie ist die bislang größte Serie zur ET bei frühen Neoplasien im Barrett-Ösophagus. Das Follow-up von fast 5 Jahren erfüllt die onkologischen Voraussetzungen und erlaubt die Schlussfolgerung, dass durch die ET exzellente Langzeitergebnisse erzielt werden können und somit die Therapie der Wahl darstellt.